Nun ist der erste Monat des neuen Jahres schon wieder herum, und das Wetter zeigte sich exakt so unbeständig, wie wir es hier von einem Januar erwarten dürfen. Phasen starken Windes und schweren Regens wechselten sich ab mit allerdings meist eher kurzen, ruhigen und sonnigen Abschnitten. Insofern ging es vor allem in der ersten Woche darum, diese oft nur ein paar Stunden währenden Fenster zu nutzen, und Greg samt wechselnden Gästen gelang dies ziemlich perfekt mit einer ganzen Reihe wirklich ansehnlicher Fänge beim poppern.
Während dieser Tage stand ich im regen Austausch mit dem recht bekannten deutsche Raubfischspezi Freddy, der zunächst auf La Digue und dann hier auf Praslin u.a. bei einem gemeinsamen, sehr nassen Gang einige wirklich schöne Fische aus der Brandung an der Riffkante zauberte.
Jenseits davon wollte er auch gern seinen ersten GT fangen, und im Rahmen einer entsprechenden Poppertour mit Mervin auf Lady C am 06. war das Thema bereits nach einer halben Stunde in Form dieses auch noch ansprechend fetten Exemplars vollumfänglich beordnet.
Da zwei weitere vom Haken gingen, ein richtig grosser Hammerhai minutenlang einen bemitleidenswerten Adlerrochen um`s Boot jagte, und dieser Bluefin Trevally releast werden konnte, war das natürlich ein richtig unterhaltsamer halber Tag.
Danach war das Wetter erstmal für einige Tage untauglich, aber ab dem 10. wurde es wieder besser, und prompt kamen auch die Fänge. Auf der Trollingseite blieb das alles im üblichen Rahmen mit den gängigen, kleineren Gamefish, und die Touristen, wie hier auf Amberjack, hatten ihren Spass.
Auch Trips zum Drop Off waren kurzfristig mal wieder möglich, und Brandon meldete wirklich gutes Jigging.
Allerdings legte der Wind danach gleich wieder zu, und die sonstige Angelei wurde erneut auf die Bereiche um die Inseln und ein bisschen poppern limitiert, aber blieb erfolgreich. Hier ein erneuter Nachweis von Greg.
Mervin fuhr auch noch eine solche Poppertour am 16., diesmal mit den Stammgästen Jürgen und Sebastian. Das war deren erste Ausfahrt im Rahmen der geplanten Woche, und es ging sichtbar gut los.
Am nächsten Tag trotzten sie dem nochmal schlechteren Wetter, und schipperten raus zum Drop, um zu jiggen und Tune zu poppern. Zwar kamen einige Fische bei, aber richtig spassig und erfolgreich war das bei den Bedingungen nicht. Die folgenden beiden Tage konnten sie dann aber gar nicht raus aufgrund richtig starker Winde bis 30 Knoten und massiver Regenfälle. Am 20. versuchten sie es erneut, die See war noch sehr rau, und dazu machten die Haie durchgehend Ärger. Am Tag danach hingegen, an dem ich mal mit kam, waren die Bedingungen in jeder Hinsicht perfekt. Jigging produzierte sofort knapp ein Dutzend anständiger Amberjacks, und als deren Aktivität nachliess, suchten wir nach den Tunen. Diese waren immer noch in grosser Zahl zugang, aber doch im Schnitt kleiner als noch vor ein paar Wochen. Und dazu deutlich weniger aggressiv als seinerzeit, obwohl das bei rund 30 Gefangenen aus sicher hundert Attacken sicher Jammern auf hohem Niveau darstellt. Die Grösseren waren auch noch da, standen allerdings tiefer, und wurden auf Jigs gefangen.
Entsprechend erwartungsvoll fuhren sie am Tag danach zum letzten Mal raus, und es war grundsätzlich ähnlich, aber in wieder widrigeren Bedingungen nicht mehr ganz so gut. Seither haben die Fänge insgesamt nachgelassen, aber es gab eh kaum noch Ausfahrten. Am 24. bin ich nochmals mit Mervin und dem ungemein netten Schweizer Peter dort hinaus, aber statt der angesagten 5 Konten Wind lagen gute 15 an, und dazu sauste das Boot in einer Drift von 2 bis 2,5 Knoten dahin. Nur das späte Jigging auf den wirklich flachen Stellen von 30-40m funktionierte, und produzierte zum Glück noch um die 30 zumindest zum Teil präsentable Fische. Kontrolliertes jiggen in den üblichen Tiefen war kaum möglich, und hatte nach 3 Stunden nur einen einzigen Jobfish eingebracht. Und auch eine gut dreistündige Jagd nach den Tunen führte nur zu dem einen Zwerg, der sich obendrauf beim Abhaken auch noch davon machte. Was für eine drastische Verschlechterung in allen Facetten seit dem Freitag zuvor.
Auch die GTs scheinen sich in der ersten Monatshälfte gründlich verausgabt zu haben. Pete aus dem UK und seine 4 Freunde waren hier auf einem Cat unterwegs, und hatten einen halben Tag poppern zeitgleich mit Mervin sowie mit Sandro auf dessen Frenzy gebucht. Ich stieg dort ein, zusammen mit Pete, und dessen Kumpel Anders aus Dänemark, der es mit der Fliege versuchte. Das brachte zumindest ein paar Jobfish, während Pete den einzigen sich zeigenden GT des Trips leider in den Felsen verlor.
Auf der Lady C gelang es unterdessen zwar, ein paar GTs zu raisen, aber auch dort konnte der einzige gehakte nicht gelandet werden. Und am 27. mit Mervin und erneut dem offensichtlich gründlich pechbehafteten Schweizer Peter gab es nur eine einzige Fehlattacke bei laut Lehrbuch perfekten Bedingungen. Nicht mal die Jobs oder die lausigen Haie zeigten sich. Seither hat der nun Wind wieder richtig aufgedreht, hält uns alle an Land, und so gibt es leider sonst nichts weiter zu berichten.
Die früheren Berichte finden sich im Archiv.