Der Juni ist vergangen, und bisher fiel der Südost ungewohnt zahm aus. Nur schade, dass das anglerisch kaum genutzt wurde. Ist halt touristisch einer der schwächsten Monate, dazu üblicherweise schon arg windig, und so machen viele Skipper Urlaub, oder warten ihre Boote. Entsprechend gibt es von der Charterseite fast nichts zu berichten. Das Boot Faith, diesmal geskippert von Cedric, war in der allerdings doch eher windigen Phase um Monatsmitte zwei Mal am Drop, aber tat sich schwer. Ein Tun von 20kg beim Trolling und ein Amberjack von etwa 15kg beim Jigging standen an der Spitze der eher kurzen Fangliste. Besser lief es mal für Jean-Luc auf Delfino mit zwei Sails, fünf Wahoos und ein paar Dorados auf dem Plateau. Das war noch zu Monatsanfang in idealem, ruhigem Wetter. Dieses taugte dann auch für eine erste, vorsichtige Testfahrt mit meinem Kahn nach monatelangen Motorproblemen. Weiter als in den La Digue Channel für ein bisschen Light Jigging sollte es dann auch erstmal nicht gehen. Das verlief aber sehr unterhaltsam, denn neben den erwartbaren Küchenfischen machten auch zwei fette Bludger an dem leichten Gerät ordentlich Druck.
Völlig unerwartet gab es noch diesen Queenfish als Zugabe. Auf Fliege hab ich ja schon einige gefangen, aber auf Speedijigging noch nie. Immer wieder traumhaft sind die Sprünge im Drill, fast wie ein Lachs.
Auch irgendwie überraschend war das Ausbleiben von Motorenproblemen, obwohl immer noch ein paar Ersatzteile fehlen. Also traute ich mich ein paar Tage später mal etwas weiter, wenn auch nur bis hinter die Sister Islands. Leider war das Resultat am Ende trotz einiger Chancen eher kläglich: Ein GT verfehlte beim zweiten Wurf den Popper, aber da sich nichts weiter tat, ging es weiter raus. Ein geschleppter Wobbler zwischen den Jiggingspots brachte in insgesamt gut 3 Stunden nichtmal einen Biss. Jigging startete an sich nett mit insgesamt 3 Trevallies und wohl einem Emperor Snapper am Band, aber die Haie nahme die alle weg, raus waren nur kleine Fische zu bekommen, und ab Mittag zur Ebbe wollten auch die kaum noch. Dann kam wie gesagt der Wind das erste Mal richtig auf mit den üblichen 15 bis 20 Knoten, und jegliche Angelei war auf Fliegenfischen in der geschützten Bucht limitiert. Dabei schoss zwei Mal ein Trupp Trevallies an mir vorbei, aber mit einer winzigen Flexo Crab an der Leine war da nichts zu ernten. Die anfangs noch gelegentlich sichtbaren Permits zogen dann leider auch weg in`s Tiefe, und so blieb es neben diesem kleinen Grouper bei allerdings zahllosen, ebenso kleinen Snappern. Mager, mager.
Zum Ende dieser Woche gab es nochmals zwei gut fischbare Tage, aber ich hatte andere Verpflichtungen, und hörte auch nur von einer weiteren Charter. Dort wurde ein Sail gefangen, aber das war auch der einzige Fisch des Trips. Im Juli sollten wir wieder mehr Touristen, und damit hoffentlich auch mehr Angelei sehen – sofern denn der Wind mitspielt.
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