Die erste Monatshälfte war nicht nur so windig wie zu erwarten, sondern auch ungewöhnlich nass für einen September. Da das zu heisse Wasser des Vorjahres nicht als Erklärung herhalten konnte, war hier allgemeines Schädelkratzen angesagt. Und genug Zeit dafür war eben auch, da das Wetter schlicht unfischbar war. Selbst die kleinen Commercials trauten sich nicht raus, und in der Folge war Fisch zum Essen eher rar und nur zu Höchstpreisen zu bekommen. Am 14. schienen die Bedingungen gerade so tauglich für einen Tag Poppern auf GT, also ging der deutsche Angler Florian es mit Mervin an. Zu Hause fischt er viel, aber nur auf Barsch, und meinte, seine schwerste und kaum benutzte Rute habe ein Wurfgewicht von 40g. Also war das schwere PE10 Zeug mit den entsprechenden Poppern gerade auf dem stark schwankenden Boot erstmal eine Herausforderung, aber er kam schnell zurecht, und ein erster, kleinerer GT auch zügig bei.
Während sich die Bedingungen in Bezug auf Wind und Tide besserten, wurde die Angelei leider immer zäher. Ausser ein paar halbherzigen Fehlattacken passierte lange nichts, und selbst die Haie waren träge. Aber wie so oft brachte am Ende des Trips der Hafenspot nochmal Aktion. Gleich beim ersten Wurf dort knallte ein grosser GT spektakulär daneben, und beim nächsten Wurf war die Rute krumm. Der Fisch war kleiner als der kurz zuvor gesehene, aber grösser als der vom Morgen, und eine völlig verdiente Belohnung für Florians unermüdlichen Einsatz. Wunderbar!
Mervin hatte zwei weitere GT-Touren, eine wurde wegen zu übler See abgebrochen, aber die zweite lieferte einen hart erkämpften Fisch in wieder hartem Wetter.
Ansonsten war es hier anglerisch aber arg ruhig. An den beiden etwas passableren Tagen um den 20. herum gab es ein paar Trollingtrips mit den gängigen, bunten Tüten pelagischer Fische. Sandro samt Gästen auf Frenzy wagte sich aber sogar zum Drop Off, und das Jigging lief mit den üblichen Verdächtigen ganz ordentlich.
Die deutlich rauere der beiden Touren bescherte dazu noch diesen ansehnlichen Hundezahntun.
Ansonsten hört man aus Mahe, das aufgrund der Grösse mehr Touristen und auch ein paar mehr Touren hatte, dass die Angelei unter Betrachtung der Bedingungen dort wirklich gut war. Mit Meeräschen als Köder driftend liessen sich im Windschutz Segelfische fangen, und auch das Jigging war lebhaft mit vielen Yellowspotted Trevallies und Bludgern. Diese halten offenbar auch die Schwarzen Marline in der Nähe. Insofern und in Anbetracht des nahenden Oktobers mit hoffentlich gutem Wetter reiben wir uns hier die Hände und schärfen die Haken.
Die früheren Berichte finden sich im Archiv.