Zunächst noch ein Nachtrag zum ja so lausigen Juli: Gerade war der Report raus, da rief mich mein Kumpel Ted an, um zu berichten, dass er in dem ja durchgängig wirklich üblen Wetter tatsächlich einmal draussen gewesen sei. Es war ein einziger , ziemlich hoffnungsloser Kampf mit dem Elementen, und am Ende zogen sie kleine Kreise im geringen Schutz der Sister Islands, aber wurden dabei doch dieses Segelfischs habhaft, den sie nach dem Foto releasten.
Das erfreute mich gleich doppelt. Des Erfolgs wegen, aber eben auch aufgrund des Zurücksetzens, das sich Ted entlang unserer gemeinsamen Angelei über die Jahre auch zu eigen gemacht hat. Nun aber zu den Geschehnissen des August, die leider wieder einmal eher übersichtlich daherkamen. An Fischmangel lag es nicht, Schuld war wie üblich das Wetter, aber zumindest die erste Augustwoche war halbwegs erträglich, und wurde auch genutzt. Gleich am 1. hatte ich für Andreas aus Österreich eine Trollingtour mit Brandon auf Unreel organisiert, und man war sehr angetan. Neben dem Barracuda kamen noch einige Tune in der Standardgrösse an Bord, während ein richtiger Grosser die Leine sprengte.
Auch die aus dem letzten Report bekannten Uferangler Levi & Sohn fuhren ab Mahe, und waren mit 7 Tunen und einem verlorenen Wahoo sehr zufrieden.
Hier um Praslin hingegen kamen zu diesem Mix aus kleineren Gamefish und bevorzugt Tunen wie bei Greg (Amberjack) und Benoit (Simple Life) auch die Segelfische in die Gänge. JD auf One Love II verbuchte zwei an einem Tag, Bruno (Eve) hatte drei, und auch Mervin neben den Tunen mal zwei nebst dem fetten Barracuda.
Für mehr als Trolling oder auch eigene Trips jenseits eines Einzigen in den La Digue Channel zum mit knapp 40 kleineren Fischen bis 3kg lebhaften, leichten Jiggen waren die Bedingungen aber untauglich. Trotzdem wäre es nett gewesen, wenn es zumindest so weiter gegangen wäre. Dem war aber nicht so, die kompletten zwei mittleren Wochen des Monats waren des Wetters wegen an sich komplett unfischbar. Unter 20kn fiel der Südost nur in den immer wieder durchjagenden Regenfeldern hier und da mal knapp ab, da wollte niemand raus. Abgesehen von Diego und seinem Bruder natürlich, die unbedingt auf GTs poppern wollten. Da Ersterer über Tage quengelte, haben wir es dann mal mit Mervin seinem neuen Boot einen halben Tag probiert, waren aufgrund der See und des Regens durchgehend pudelnass, aber bekamen zumindest diese beiden kleinen GTs in`s Boot, während ein Ordentlicher leider einfach ausstieg.
Ansonsten ging wie gesagt nichts, nichtmal Fliegenfischen. Das Meer hier in der Bucht ist weiter grüntrüb wie Gletscherwasser, insofern und aufgrund der praktisch durchgehenden Bewölkung konnte man Sichtfischen komplett vergessen. Auch vom Hausfelsen war nichts zu machen, da viele der sonst meist nur über Nacht davor ankernden Segelcats rund um die Uhr hier liegen blieben. Jeder bessere Fisch wäre in die Ankerketten gezogen und abgerissen, das muss nicht sein.
Erst die letzte Augustwoche wurde wieder etwas besser, allerdings bedeutete Wind um oder sogar mal knapp unter 15kn dann eben auch wieder Regen. Für Gäste keine echte Motivation, in solchen Bedingungen rauszufahren, und ich weiss auch nicht, was mich geritten hat, es selbst mal mit Poppern auf GTs zu probieren. Dabei kam ziemlich präzise jede Stunde Schauerbänke durch, vor denen der Wind immer mächtig aufbriste, bevor es im Regen wieder abflaute. Die 5h Hardcore-Poppern hätten mir meiner Ansicht nach einen GT wohl verdienen sollen, aber es zeigte sich rein gar keiner, und nur dieser Jobfish brachte eine kurze Aktion. Ein Dutzend Küchenfische während einer zweistündigen Jiggeinlage kamen noch obendrauf, aber wirklich spassig war das alles nicht.
In den vergangenen Tagen gab es immer mal wieder kurze Phasen, in denen der Wind akzeptabel daherkam, aber meist regnete es dann halt wieder dermassen, dass fast allen Charterkandidaten die Lust verging. Zumindest kam zwischen den Schauern manchmal auch endlich mal wieder die Sonne kurz heraus, so dass Sandro ein paar Bilder von einem weiteren, guten Trollingtag mit reichlich Dorados, Wahoo und Tunen knipsen konnte. Allerdings hatten die Haie auch Hunger, und nahmen sích von Letzteren immer wieder welche.
Auch gestern war es trocken, aber dafür halt wieder sehr windig. Mervin schipperte mit Gast trotzdem zum Drop, sie wurden richtig durchgerüttelt, und zunächst gab es lange Gesichter. Obwohl die Spots laut Echolot voll Fisch standen, ging beim Jigging nichts. Und auch die Verfolgung der Tune samt Anwerfen brachte keine Bisse. Beim Trolling wollten sie aber, er berichtete von gut 20 allerdings nicht Grossen. Dazu gab es noch 6 Wahoos, den fetten Doggie, und ein Marlin auf einen kleinen Lure, der aber das dünne Vorfach sprengte.
Das war`s auch schon wieder für dieses Mal. Jetzt fahr ich bisschen angeln, denn das Wetter scheint tatsächlich taugen zu wollen.
Die früheren Berichte finden sich im Archiv.