Nachdem der letzte Report ja doch äusserst umfangreich daher kam, gibt es diesmal eher nur ein Häppchen. Wie üblich machten sich die Touristen Anfang Dezember fast alle davon, damit kamen die Dinge hier zu weitgehender Ruhe, und es gab nur noch ein paar wenige Charters. Harald aus Deutschland sandte mir ein paar Bilder von einer Trollingtour ab Mahe.
Am Nikolaustag ging es hier ab Praslin dann aber doch nochmal zum Drop Off, und zwar mit Christian und seinem Kumpel aus Österreich auf LadyC. Wie üblich fand Mervin den Fisch sowohl beim jiggen, als auch beim Tune poppern. Letztere waren weiter richtig kooperativ, aber dabei nicht zu gross, und damit ideal für die Neueinsteiger in dieser Angelei. Für die begleitenden Damen gab es auch allerlei mehr zu sehen, wie den Trupp grosser Wale, und so wurde es ein prima Tag für alle mit der netten Truppe.
Davor und danach hatte Julian, der ja auch auf dem Trip nach St. Joseph dabei war, nochmals einen halben und einen ganzen Tag mit Mervin angesetzt. Weniger um selbst hart zu fischen, sondern eher als Option für die Belegschaft seiner Firma, die ziemlich komplett hier ein Jubiläum feierte. Wer interessiert war, konnte sich also mal probieren, und das waren doch eine Menge, so dass es an Bord recht lustig zuging. Die meisten hatten überhaupt noch nie geangelt, und so fingen alle diejenigen hier ihre ersten Fische überhaupt – teils beim Trolling, und teils beim jiggen, oder sie erwarfen sich halt Tune. Hat mal wieder richtig Spass gemacht, an der Freude absoluter Anfänger über Fänge Teil zu haben, die wir ja sonst eher so nebenbei registrieren – verwöhnt wie man nun mal wird, wenn man hier regelmässig oder gar dauerhaft fischt.
Anschliessend kam die Angelei erstmal komplett zur Ruhe. Die Folgewoche war wetterseitig zwar noch einwandfrei, aber es gab halt keine Gäste. Und danach bekamen wir den ersten Vorgeschmack der anstehenden Regenzeit mit heftigen Winden bis 25kn und in Böen noch darüber. Erst direkt vor Weihnachten wurde es wieder freundlich, und Sandro (Frenzy) war als Erster mal wieder draussen. Dieser halbe Tag brachte je einen Tun, Wahoo und Dorado nebst ein paar Bonitos, und in diesem Rahmen verliefen denn auch die typischen Ausfahrten der Feiertagstouristen. Viele Touren waren es allerdings nicht, da es zur Wochenmitte doch nochmal ordentlich einblies. Jenseits davon bin ich am 28. nochmal mit Mervin auf LadyC und den beiden italienischen Brüdern Michelangelo und Tiziano an den Drop zum Jiggen und Poppern. Interessanterweise wurde die Bissfrequenz beim Jiggen im Tagesverlauf und in die fallende Tide hinein immer besser, und die wirklich anständigen Amberjacks bissen alle in ungewöhnlich flachem Wasser von nur rund 50m. Alles in allem kamen gute 50 Fische zum Vorschein. Das ergab natürlich eine muntere Angelei, nur hinsichtlich der Tune war die Lage im Vergleich zu den Trips von vor ein paar Wochen doch deutlich anders. Sie waren immer noch da, aber kleiner und weniger kooperativ: Zwar auf dem Echolot in Tiefen zwischen 30 und 50m gut zu erkennen, aber nur ein Mal von selbst an der Oberfläche, und nur ein weiteres Mal mit Poppern dorthin zu locken, so dass lediglich ein halbes Dutzend aus etwa doppelt so vielen Attacken gehakt wurden. Dazu kamen allerdings nochmals etwa genauso viele auf Jigs, die wir über mehrere Hundert Meter tiefem Wasser bis zu deren Zugtiefe herabliessen. Immer noch am Start waren allerdings die lästigen Haie, die uns nicht mal die Hälfte dieser Fische überliessen.
Dennoch waren die beiden jungen, ungemein höflichen Hechtspezis völlig von den Socken ob dieses Angeltages. Abends stellte sich heraus, dass Sandro mit seinen Gästen ebenfalls einen Spitzentag andernorts am Drop hatte, der sogar noch erheblich spektakulärer verlief. Die Jiggerei war ebenfalls sehr gut, und ein auf das entsprechende Geschirr gehakter Black Marlin, der sich einen im Drill befindlichen Bonito einverleibt hatte, wurde erfolgreich releast. Obendrauf waren die Tune dort nicht nur zugänglicher, sondern auch deutlich grösser, wie das Bild belegt. Keines gibt es allerdings von dem nochmals deutlich fetteren, der dem Angler einfach die komplette Rolle leer zog.
Damit schliesst dann, wie ich denke einigermassen standesgemäss, meine Berichterstattung für dieses Jahr, und ich hoffe, dass es im Anstehenden vergleichbar anständig weitergeht. Insofern Dank für`s Interesse, ein Frohes Neues Jahr 2023 und Tight Lines Euch allen!
Die früheren Berichte finden sich im Archiv.