Zunächst seien noch schnell die Bilder von Erez, der Ende April mit Sandro erfolgreich jiggte, nachgereicht. Diese erreichten mich beim letzten „Redaktionsschluss“ mit ein paar Stunden Verspätung, sollen Euch aber nicht vorenthalten bleiben.
War auch sehr froh, dass diese noch beikamen, denn lange sah es diesen Mai so aus, als sollte es sonst fast nichts zu zeigen geben. Ich bin selbst zu Monatsanfang nochmal mit Nachdruck den GTs hinterhergestiegen, aber trotz eines ganzen Tages harter Arbeit zeigte sich nichtmal einer. Da hiess dann am langen Ende dankbar zu sein, dass sich zumindest dieser Bohar Snapper blicken liess.
Eine gute Woche später bei einem erneuten Versuch biss und hing dann doch bei den ersten Würfen endlich mal wieder ein GT, aber der Halunke bog mir doch glatt den Haken auf. Im weiteren Verlauf des Morgens und am Nachmittag war dann wieder Funkstille, aber ein entdeckter haifreier Platz sorgte zumindest für ein bisschen Spass beim leichten Jigging. Der Moontail Grouper war zwar nicht der grösste, aber sicher der hübscheste Fisch des Tages.
In diesen Tagen gab es noch einige wenige Trollingtrips, aber in der Hitze und dem warmen Wasser taten sich die Boote eher schwer. Meistens waren es eh nur halbe Tage, und mit so einem Wahoo wie hier von Greg auf Amberjack musste man oft schon zufrieden sein.
Das war alles schon dünn genug, aber tatsächlich setzte dieses Jahr bereits am 11. der Südost richtig ein, hangelte sich innerhalb von zwei Tagen auf mehr als 20 Knoten, und es gab sogar eine Seewetterwarnung. Die Windgeschwindigkeiten kamen zwar wieder etwas zurück, aber an Ausfahrten war für die folgenden beiden Wochen nicht zu denken. So blieb nur Uferfischen, und Val aus Frankreich kam offensichtlich auf Mahe an einem der mir von ihm genannten Plätze ganz gut zurecht.
Mir selbst blieb allerdings sogar solcher Spass verwehrt, denn aufgrund eines positiven CoVid-Tests hiess es die Sache daheim auszuschwitzen. Immerhin flaute der Wind genau am Vortag meiner wiedergewonnen Freiheit ab, und prompt lieferten auch ein paar aufgeschobene Charters wieder nette Ergebnisse. Die GTs spielten zwar auch für Greg und Gast Andy immer noch nicht mit, aber dieser Bluefin Trevally ist natürlich ansehnlich.
Generell hatte der Gast eine Spitzenzeit hier mit Greg, denn sie fischten auf verschiedenste Weise um die Inseln, und dabei kamen fast 20 Arten inklusive Segelfisch zusammen. Sandro auf Frenzy hingegen war am Drop, hatte richtig gutes Jigging mit einem Dutzend Doggies u.a., und dazu konnten sie ein paar Tune erwerfen.
Diese scheinen also bereits am Start zu sein, und zwar nicht nur die Kleinen, sondern auch die Dicken. Julian fischte privat, und schleppte diesen Brummer von 77kg heim.
Da sowohl Sandro als auch ein paar Trollingboote eine ganze Reihe Segelfische sichteten, scheinen auch diese bereits in guten Zahlen hier zu sein. So hatte der frühe Südostschub denn auch sein Gutes. Am 27. konnte ich endlich wieder selbst los. Irgendwie nicht ganz von meiner Konstitution überzeugt sollte es abgesehen von ein paar frühen Würfen an einem haiverseuchten Jiggingplatz, die prompt zu einem Drill mit Abbiss führten, lediglich Jigging sein. Am Platz angekommen war ich offensichtlich nicht der Einzige, der der Stelle an dem Tag etwas zutraute. Die Einheimischen fischen so aufgesetzt einträchtig auf Yellowspotted Trevallies und Bludgers. Da es sich um ein recht grosses Plateau handelt, setze ich meine Driften ein wenig abseits, und hatte Spass mit ca. 40 Fischen in 6 Stunden.
Alles keine Riesen, aber genau auf einer Driftlinie hakte ich vier Mal jeweils etwas so Grosses, dass es unaufhaltbar zum Grund zog, und von dort nicht mehr wegzubekommen war. Da muss ich also nochmal mit einem schwereren Kaliber als PE2-3 ran. Auf dem Heimweg guckte ich nochmal kurz nach den Haien, die waren immer noch alle da und munter. Die GTs hingegen wieder mal nicht. Am 30. ging es für Sam und Tom aus Wales mit Sandro zum Drop hinaus. Es war der Jungs erste Erfahrung mit der hiesigen Jiggerei, und diese verlief eindrücklich. Deren schwere Reise-Jiggingruten waren nicht ideal zum Lernen, aber sie kamen mit bisschen Hilfe auf den richtigen Trichter, und dann auch schnell ausser Atem. Da waren echt schöne Fische dabei, und nicht nur der grosse Doggie. Am meisten beeindruckt haben mich der Blacktip und der Brownspotted Grouper, die für mich in den Grössen auch neu waren. Nur die Tune gaben uns leider wenig Gelegenheit zum Anwerfen, aber ein paar kamen dennoch herum.
Das war ein richtig unterhaltsamer Tag in bestem Wetter mit den beiden netten Typen, und ein mehr als versöhnlicher Abschluss eines ansonsten ja eher zähen Monats.
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