Reports Mai 2023

31. Mai 2023 - Bildcollagen & Alben zum Vergrössern anklicken

Irgendwann im Mai haben wir ja hier mit dem Einsetzen des Südost zu rechnen, und so kam es auch - aber immerhin nicht plötzlich und knallhart, wie letztes Jahr. In der ersten Woche des Monats gab es somit auch für die letzten Ostertouristen und Gelegenheitsangler die Möglichkeit, noch halbwegs nett zu angeln. Die Fänge waren fast durchgehend sehr zufriedenstellend mit Wahoos und Dorados, sowie öfter mal einem Segelfisch dazu, wie hier auf Lady C.

In der zweiten Woche kam die für diese Sasion letzte Gruppe zum poppern und jiggen auf genau diesem Boot bei. Tomas war ja letzten November mit anderen Freunden schon hier, um zu fischen, und Material für einen Film darüber zu sammeln. Nun kehrte er bereits zurück, diesmal mit einem anderen Tomas und Mirek. Der erwähnte Fim ist übrigens kurz zuvor fertig geworden, und auf YouTube zu sehen. Zumindest die zuschaltbaren, englischen Untertitel sind sehr brauchbar, und das ganze Ding ist wirklich richtig gut geworden. Zum einen war ja die Angelei ziemlich ideal gewesen, und dazu gibt es eine ganze Menge Zusatzinfos. Für einen möglichen zweiten Teil hab ich mir allerdings bereits einen Maskenbildner ausbedungen. Abgesehen von meiner Visage ist es aber wirklich sehenswert, einfach mal hier klicken. Seinerzeit hatte die Bande ja perfekt ruhiges Wetter, diesmal allerdings nicht. Zur ersten Tour am 08. war es schon ein wenig rappelig, und das Ziel GT wurde ohne Fang aus nur zwei geraisten nicht erreicht. Einen Tag später ging es raus zum Drop in einer Menge Wind, Wellen, und nachmittags hartem Regen. Die Angelei war nicht nur deshalb schwierig, beim Jigging biss es zäh, aber zumindest gab es ein paar Tune und einen Dorado auf Popper.

Der Segelfisch, der des neuen Tomas´ Jig in Sprüngen abschüttelte, wäre da natürlich willkommen gewesen. Aber während wir alle riefen, er möge kurbeln wie der Teufel, staunte er nur – wie aber eigentlich jeder beim beim ersten Mal. Der arme Kerl kam auch mit den wirklich üblen Bedingungen nicht ganz so gut klar, und obwohl der Folgetag wegen des Wetters ganz ausfiel, blieb er zum nächsten Trip an Land. Selbiger verlief ähnlich wie zuvor, allerdings in freundlicherem Wetter, und mit mehr Tunen auf Oberflächenköder. Auch beim Jiggen war mehr los, und die Haie kamen insofern ebenfalls besser zurecht.

Am wiederum nächsten Tag, dem 12., lag die letzte Tour für die Truppe an, und das Geschehen wiederholte sich so ziemlich. Allerdings war diesmal ein deutlich besserer Tun dabei, und rundete die Woche für die Jungs, die wir vermutlich in Bälde wiedersehen werden, noch nett ab.

In der Zwischenzeit hatte sich nicht nur spät in der Saison, sondern dazu noch genau auf dem Äquator ein fetter Zyklon gebildet. Zum Glück gute 1500 Seemeilen östlich von uns, genau südlich von Indien, aber wie zum Teufel kann so ein Ding in der Mitte des zyklonfreien Gürtels, wo das eigentlich gar nicht möglich sein sollte, entstehen?

In diesen Tagen bekam ich nicht angelnden Besuch aus der Heimat, dazu kam die Herzdame aus Mahe, und somit hatte ich trotz zumindest tageweise noch tauglichem Wind kaum eine Gelegenheit zu fischen. Da meine Gästeschar aber einen gesegneten Appetit aufwies, konnte ich mich zumindest mal ein paar Stunden davon machen, um ein paar Küchenfische zu jiggen. Der bessere Trevally dazwischen war natürlich willkommen. 

Zwei Tage später setzte ich die drei Damen an der Insel Cousin ab, und statt die zwei Stunden vor Anker zu verbringen, ging es eben auf ein paar Würfe zum poppern. Das war wenig Zeit, und auch die Tide war so schlecht wie nur denkbar, aber das hatte dieser Bluefin Trevally wohl nicht mitbekommen. Mir war`s recht.

Entsprechend als gatsgeber in Beschlag genommen hielt ich trotzdem die Ohren offen, was sonst noch passierte, aber viel war das nicht. Henry von Fins Tackle auf Mahe erzählte allerdings, dass das Marlinfischen ab Mahe in den vergangenen Wochen aussergewöhnlich war. Wir hatten uns hier schon die ganze Saison bis eigentlich so Mitte April gewundert, wo die denn blieben, aber dieses Jahr kamen sie wohl einfach spät, und dann in grosser Zahl. Ich hatte ja zum Ende des letzten Reports die Fänge auf Alati erwähnt. Henry war auch mal einen Tag dort draussen  am südlichen Drop, auf einem Boot sogar ohne Outrigger und mit nur drei Rutenhaltern, aber sie raisten satte 10 Marline, und dazu 4 Sails. Andere Mahe-Boote hatten ähnliche Resultate, wenn sie die Aktivität fanden, die sich dort die Kante entlang immer wieder verschob. Hier ab Praslin bekamen wir allerdings nichts davon ab, nur Sandro gelang der Fang eines Schwarzen. Er fing auch noch einige Sails bei ein paar Trips, und auch andere Boote kamen diesbezüglich zum Zuge. Dieser hier wurde vom deutschen Angler Manuel gefangen.

Davon ab gab es nur noch ein wenig ufernahes Spinnfischen durch Greg und Andre auf Amberjack mit den dabei üblichen Fängen, aber doch zwei Besonderheiten am selben Tag. Zunächst stieg auf einen 120mm Popper ein Milkfish ein, der den Köder auch sauber im Maul hatte, aber am Boot noch abkam. Dann hatte der Gast von einem beim Schnorcheln tags zuvor dort gesichteten, missgebildeten Bluefin Trevally erzählt, und fing wenig später wohl genau diesen, denn einen Zwilling wird der wohl kaum gehabt haben.

Auf solches Spinnfischen im Windschutz der Insel wird sich wohl in der nächsten Zeit meine Bootsangelei beschränken müssen. Der Südost mit seinen Wellen und der schnellen Winddrift des Bootes machen Alleinfahrten ohnehin schon riskant. Aber meine Schulter gestattet immer noch keinen einzigen Kraulzug, und brustschwimmend das abtreibende Boot wieder zu erreichen zu wollen, wäre hoffnungslos, wenn ich über Bord gehen sollte. Gemäss Vorhersage sollte die letzte Gelegenheit, meine Nase nochmal etwas weiter raus zu strecken, heute sein, also ziehe ich jetzt mal los. Wenn sich etwas Spannendes ergeben sollte, erfahrt Ihr`s in der nächsten Ausgabe.

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

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