Abgesehen von ein paar kurzen Intermezzi mit heftigem, aber nötigem Regen, phasenweise mit Starkwind und Gewittern, bot uns dieser März hier wirklich freundliches Wetter. Entsprechend wurde reichlich gefischt, wahrlich genug für einen ausführlichen Report. Aufgrund eines unerwarteten, viel zu frühen und sehr traurigen Todesfalls in meinem engsten, auch anglerischen, Freundeskreis hier, bin ich allerdings nicht in der Stimmung, den üblichen, lebhaften Report zu verfassen. Insofern, in der Hoffnung auf Verständnis, gibt es diesmal wenig Hintergrundinfos, sondern hauptsächlich einfach nur die vielen Bilder der aktiven Boote. Zuvor aber noch einen ganz kurzen Rückblick auf den Februar, und den hier vom Ufer gefangenen GT, in dessen Bild ich den Angler ja unkenntlich gemacht hatte. Dieser erwies sich am Tag nach dem Upload als „Billy“, der sich ein paar Wochen zuvor bei mir hinsichtlich der Uferangelei kundig gemacht hatte. Natürlich hab ich mich gefreut, dass meine Infos offenbar hilfreich waren. Aber noch mehr, dass der GT zurückgesetzt wurde, und unversehrt davon schwamm. Klasse. Und Billy hatte dazu auch noch etliche weitere, schöne Fänge.
In jenen Tagen fischten auch ein paar Angler aus Israel von den Küsten La Digues. Ein solcher Bluefin Trevally ist ebenfalls ein aussergewöhnlicher Uferfang, und weitere tolle Fische gab es auch noch.
Wie eigentlich immer bestand der Erfolgsfaktor in den Kleinfischschwärmen in Wurfweite. Hinsichtlich der Bootsangelei war Greg auf seinem Boot TopWater recht aktiv, und in seiner vielfältigen Angelei auf dem Plateau auch erfolgreich.
Mervin fischte ebenfalls viel, aber hatte speziell mit seinen Trips zum Drop Off reichlich Pech. Irgendwie erwischte er wirklich alle Schlechtwettertage mit zum Jiggen ziemlich oder völlig untauglichen Bedingungen. Und dazu wurden seine Angler von allen wirklich grossen Doggies gereeft, die er für sie fand. Aber so ein Bonefish auf Speedjig aus 60m Tiefe ist auch für ihn ein bemerkenswerter Fang.
Und schlussendlich hatte Brandon auf Fayth eine ganze Serie von Touren zum Jigging am Drop mit wirklich exzellenten Resultaten. Der Segelfisch kam ebenfalls auf Jig, und ein paar Mal fand er auch saisonfrühe Tune zum Poppern. Richtig toll!
Das soll es dann aber auch gewesen sein für diesen Monat, im Sinne meines Tributes and eine Dame, die nicht nur meinerseits als gute Freundin vermisst werden wird, sondern vor allem von ihrer mir so eng verbundenen Familie als deren Seele und Sonnenschein. Ruhe in Frieden, T.
In meinen nun über eineinhalb Dekaden hier kann ich mich an keinen Februar mit so freundlichem Wetter erinnern: (Zu) wenig Regen, aber vor allem hielt sich der Wind fast durchgehend im angenehmen Bereich von 10-12 Knoten, und lag kaum mal so weit darüber, dass es die Angelei beeinträchtigt hätte. An den ersten beiden Tagen des Monats war das zwar der Fall, aber am 3. war es bereits freundlich, und so konnte Jan aus Deutschland seine Jagd auf einen Seychellen-GT mit Greg & Andre beginnen. Allerdings hatte er an insgesamt vier halben Tagen, gestreut bis zum 14., einfach kein Glück, denn kaum einer der Zielfische liess sich auch nur blicken – von Attacken mal ganz abgesehen. Das lag nicht an mangelndem Einsatz oder Können, wie ich mich auf zwei der Touren selbst überzeugen konnte. Zumindest fing er aber einige andere sehr vorzeigbare Fische, und wir hoffen, dass er nicht zu enttäuscht war. Aus seinem Gesicht könnt Ihr nichts herauslesen, denn er hatte gebeten, inkognito zu bleiben.
Unterdessen schleppte Mervin am 6. am Drop auf Marlin, hakte drei, aber alle kamen von den Haken, und so standen am Ende fünf Wahoos zu Buche. Tags drauf raiste er nochmal zwei, aber beissen wollten die nicht. Und am 9., diesmal nur einen halben Tag um die Inseln trollend, drehte das Glück mit einem Marlin, und zwei Segelfischen. Dazu gab es auch noch fünf Dorados und sechs Wahoos – mehr Fisch kann man an einem Morgen wohl kaum fangen.
Dieser Tag war auf dem Plateau offenbar hochproduktiv; das Boot Delfino kam mit einem 20kg Tun, Dorados, Wahoos, und ebenfalls einem Sail auf der Fangliste rein.
Am 11. lag der erste Drop Off Tag für Wiederkehrer Markus, seinen Bruder Roland und deren Kumpel Michael aus Österreich an, also schipperten wir mit Mervin los. Die Jiggingaktivität war gleich nach Ankunft erstmal gut, aber schlief Richtung Ebbe am Vormittag zusehends ein. Ein wenig Werfen und Schleppen um Niedrigwasser brachte rein gar nichts, aber mit dem wieder steigenden Wasser biss es beim Jiggen erneut recht nett. Hundezahntun kam zwar nur ein kleiner an`s Licht, aber dafür eine Reihe anderer Qualitätsfische und eine schöne Artenvielfalt. Also ein guter Start mit der ungemein entspannten und netten Gruppe in bestem Wetter.
Zwei Tage später war das Jiggen etwas mauer, aber nicht schlecht. Es gab u.a. einen fetten Amberjack und einen Wahoo, aber der Fisch des Tages war zweifellos der Fuchshai, der den sich abwechselnden Anglern alles abverlangte. Ich mag zwar Haie am Haken nicht besonders, aber es tat mir leid, ausgerechnet auf dem Trip nicht dabei gewesen zu sein, um dieses wundervolle Tier in echt zu sehen.
An dem Tag hatte ich einen Termin an Land, und so lag nur ein wenig Fliegenfischen mit natürlich deutlich kleineren Fischen an. Dieser Permit war tatsächlich nicht so winzig, wie er auf dem Bild daherkommt; mit so ca. 30cm. Davon gab es noch einige mehr, und dazu einen klaren Wurf auf einen tailenden Fisch, den ich aber verscheuchte. Zum Glück war es „nur“ ein Golden Trevally, und nicht der grosse Permit, dem ich nun schon lange hinterher hechele.
Auch an diesem Tag, sowie ebenfalls am folgenden, jiggte Brandon am Drop. Erneut liess das Beissen gegen 10 Uhr drastisch nach, und gute Fische kamen insofern vor allem morgens raus.
Am 15. war ich erneut mit Mervin, Markus & Co am Drop, aber dann doch mal raue See und über 2 Knoten Drift machten die Dinge schwierig. Die Morgenaktivität fiel schwächer aus, als in den Vortagen, die Haie nahmen viele Fische weg, und erneut ging ab 10 Uhr nichts mehr. Also etwas Trolling mit einem Wahoo, und kurz danach wurden wir von der Küstenwache geentert und gründlich durchsucht. Zwar Routineaktion, aber das war trotzdem eine ziemliche Show: Alle Mann in voller Kampfmontur und mit Bleispritzen an Deck des grossen Patroullienboots, dann kamen 5 davon im Schlauchboot rüber, dazu kreiste der Überwachungsflieger um uns. Da aber Marvin und Crew praktisch die ganze Bande aus Kindertagen kannte, lief das dann doch relativ entspannt ab. Danach biss es auch beim Jiggen für den Rest der Zeit wieder zumindest halbwegs, und speziell Mervin glänzte mit zwei fetten Amberjacks an einer leichten PE4 Combo.
Der letzte Trip der Truppe am 17. war leider nochmals deutlich derber. Gute 17 Knoten Wind aus Nord waren unangenehm genug, aber die Strömung ging dazu hart in den Wind, und machte kontrolliertes Jiggen für die Jungs ziemlich unmöglich. Dazu biss es nicht besonders gut, und die lausigen Haie schnappten sich praktisch jeden besseren Fisch. Immerhin erwischte Mervin einen ordentlichen Dorado auf Popper, und schon gegen 11 Uhr zurück schleppend kam noch einer dazu. Während sowohl Sandro als auch Brandon vom Drop an uns vorbei gen Heimathafen sausten, haben wir dann die letzten drei Stunden vor den Sister Islands auf dem Plateau gejiggt, und das brachte immerhin noch einige ansehnliche Fische. Obwohl die Angelei Tag für Tag nachliess, hatte die total angenehme Truppe trotzdem Spass hier während dieser Woche, und das ist ja nunmal das Allerwichtigste.
Abends erzählte mir Brandon, dass sie natürlich auch mit den Bedingungen zu kämpfen hatten, aber vor allem mit der Reisemüdigkeit seiner frisch eingetroffenen Gäste. Bis dahin war deren Jigging wohl okay, aber vor allem haifrei, und das erklärt auch die für die widrigen Umstände doch noch sehr passablen Fänge.
Brandon erwähnte auch, dass deren anderes Boot Unreel zeitgleich sehr ordentliches Trolling mit Segelfisch im Mix hatte, und genauso ging es auch Bertrand. Also hatten wir an dem Tag offenbar auch noch ordentlich Pech gehabt. Am Nachmittag des 20. flaute der Wind bis zum nächsten Morgen komplett ab, und kam dann aus Osten wieder. Das störte die Fische aber nicht, wie Brandon mit weiteren Jiggingfängen nachweisen konnte.
Auch die Trollingboote kamen weiterhin gut zurecht, und lieferten die üblichen bunten Tüten aus Dorados, vereinzelten Tunen, und vor allem reichlich Wahoos, wie diesem hier von Greg & Andre.
Sails schwimmen wie üblich weiter hier herum; diesen hatten ebenfalls die beiden gefangen, und natürlich auch releast.
Aussergewöhnlich für einen Februar war, dass der Wind für einen guten Teil dieser beiden Tage sogar aus Südost kam. Am Sonntag lag dann der erste von drei geplanten Trips für die Wiederkehrer Christian und Luzia aus Österreich an, zunächst ein halber Tag GT-Popping mit Mervin. Am späten Vormittag sah es ein wenig trübe aus, nachdem zwei GTs nach Sekunden im Drill abkamen, ein paar mehr daneben gebissen hatten, und zwei Haie releast worden waren. Dann kam aber erst ein Baby-GT, und ganz spät doch noch der erhoffte Grosse. Top geangelt von Christian und ein verdienter neuer Personal Best.
Am Tag zuvor hatte ich das folgende Bild von einem Stammgast und Freund erhalten, der es wiederum von einem Freund hatte, dessen Kumpel gerade hier ist, und fischt. Ich kenne den Spot, den ich auch regelmässig anfragenden Anglern empfehle, und kann somit bestätigen, dass der Fang tatsächlich hier erfolgt ist. Das ist der allererste, grosse GT vom Ufer, der mir hier in meinen 15 Jahren gewahr wurde. Natürlich hatten mich auch schon andere Angler informiert, dass sie einen „ziemlich grossen GT“ gefangen hätten. Aber bei Betrachtung der Bilder stellten sich diese dann immer als die üblichen – und trotzdem natürlich tollen – Brassy Trevallies im Bereich von 5-10kg heraus. An diesem Fisch jedoch gibt es keinerlei Zweifel. Gratulation an den mir unbekannten Angler, und da ich keine persönliche Erlaubnis habe, ihn zu zeigen, habe ich das Gesicht abgedeckt. Aber ich dachte, dieser sehr spezielle Fang sollte gezeigt werden.
Am 25. war ich dann wieder mit Mervin, Christian und Luzia unterwegs, diesmal am Drop, und in perfekten Wetterbedingungen. Schon beim ersten Ablassen der Jigs kamen Fische hoch, und alles sah nach einem perfekten Tag aus. Aber dann ging es Schritt für Schritt dahin: Alle, aber auch wirklich alle besseren Fische wurden von den Haien abgegriffen, die Bissfrequenz liess immer mehr nach, und starb dann wie zuletzt üblich gegen 10 Uhr völlig ab. Allerdings kam sie diesmal auch nach dem Tidenwechsel nicht wieder auf. Obwohl stets drei Angler konsequent jiggten, waren es glaube ich noch ganze 6 Fische zwischen 10 und 15 Uhr. Sogar hier ist halt manchmal ein Tag trotz besten Wetters, Bootes, Skippers und Geräts, sowie laut Echolot vor Fischen platzender Spots halt doch ein Rohrkrepierer. Wenn sie nicht fressen, hilft alles nix.
Aber wie schnell sich die Dinge beim Angeln ändern können: Am Donnerstag hatte Brandon dann wieder erstklassiges Jigging am Drop, es biss durchgehend, und die Bilder zeigen nur eine kleine Auswahl der zahlreichen Fänge. Höchst erstaunlich aber auch, dass sie fast keinen Haiärger hatten, nur ein einziger Amberjack wurde angefressen.
Alles in allem können wir uns trotz einiger Tiefs zwischen den anglerischen Hochs also nicht beklagen, gerade im Hinblick auf die zahlreichen Charters und vor allem auch das gute Wetter. Mal sehen, was der kommende Monat uns nun bringt, aber im Moment macht`s Laune hier.
Die früheren Berichte finden sich im Archiv.