Vom Tag des letzten Reports, also dem 31. Juli, gibt es zunächst noch ein paar Fänge nachzumelden: Zunächst einen Marlin Release vom Boot Island Star, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Ausserdem wurde oben um Denis Island herum ein potentieller Junior-IGFA-Weltrekord für Bonito (mit 6kg) gefangen. Auch hier ab Praslin nutzten ein paar Boote den vergleichsweise ruhigen Tag. Dabei kamen bunte Tüten aus kleineren Gamefish herum. Christian (Djab Lavwal) hatte auf einer Halbtagscharter recht zügig je 3 Dorados und Wahoos sowie einen Tun.

Danach gab es einen fulminanten Biss auf eine Yo-Zuri Bonita, und der Übeltäter stellte sich nach langem Drill als ziemlich grosser Hai heraus, der leider nicht mehr zu releasen war.

Am Samstag, dem 01. war es dann schon wieder ziemlich rauh. Das private Boot Kuki, eine wirklich hübsche 31 Fuss Open Cabo, machte aber trotzdem mit 2 Sail Releases fast das Beste draus. Perfekt wäre gewesen, wenn der Marlin im Spread noch gebissen hätte. Nach meinem eher frustrierenden Ausflug vom Vortag bin ich bei guten 14 Knoten Wind spinnerterweise mittags auch nochmal zum poppern & jiggen los. Eigentlich glatter Wahnsinn unter den Bedingungen, noch dazu allein. Wenn man über Bord gehen sollte, sieht es auf jeden Fall dünn aus, denn das Boot treibt so schnell, dass man da nicht mehr hinterher kommt. Aber nur wer wagt gewinnt, und die wirklich krasse Nummer hat sich ganz gut entwickelt. Das jiggen war eigentlich nur ein Versuch zur Zeitüberbrückung bis zur Flut. Die Stelle hatte mir bei einem ersten Versuch vor ein paar Monaten ein paar taugliche Grouper beschert, aber diesmal war bereits beim ersten Ablassen die Rute noch im Herandriften gleich richtig krumm. War ein Spitzendrill, und zum Vorschein kam ein wirklich fetter Yellowtail Trevally von gut 11kg. 

Direkt an der Struktur standen allerdings die leidigen Pickhandle Barracudas, und weg war der Jig. Also neu montiert, und neu angesetzt. Wieder schlug es bereits vor der Struktur ein, diesmal war der Bursche mit 8kg etwas kleiner. Und erneut war beim nächsten Ablassen der Jig weg. Leider kam bei den nächsten Versuchen vor der Struktur kein Biss mehr, und direkt dran zu fischen kostete drei weitere Jigs. Dann hatte ich die Schnauze voll, und poppern stand ja auch noch an. Dachte eigentlich nicht, dass das bei dem Seegang funktionieren würde, aber ein leider nicht gehakter ordentlicher Jobfish machte Mut. Rund eine halbe Stunde später riss es mir fast die Rute aus der Hand, als ich versuchte, irgendwo die Füsiliere zu entdecken. Sah nur noch einen mindestens mannsgrossen schwärzlichen Schatten, und auch auf dem Video ist nicht zu erkennen, was es war. Nur, das der Spalsh am Köder weder nach GT noch nach Hai ausah. Schwarze Haie gibt es hier eh nicht, und der verdacht geht gegen Billfish. Viel Zeit Frust zu schieben blieb aber nicht, denn wenig später kam doch noch die GT-Attacke, und der hing. Dachte erst, es ist ein richtig Guter, denn der Drill war ungewöhnlich derb. Am langen Ende war es dann doch eher ein Standardexemplar von knapp unter 30kg. Ich will aber nicht meckern, und liess es dabei dann auch bewenden, denn mittlerweile waren die Bedingungen doch ziemlich krass.

Leider hatte ich ein paar Probleme mit der Cam, aber ein bisschen Video gibt es hier zu sehen. Danach ging fast 3 Wochen lang windbedingt nur sehr wenig. Abesehen von seltenen Phasen lag die Windgeschwindigkeit fast durchgehend zwischen 15 und 20 Knoten. Hier auf Praslin wagte fast nur Simon (Island Rhythm) ein paar halbe Tage, die mit ordentlich gefüllten bunten Tüten aus Dorados, Wahoos und Gelbflossentunen auch ganz okay waren. Mike (Turnstone), der nur selten fischt, konnte bei einer Nachmittagcharter je einen Wahoo und einen Dorado sowie ein paar Bonitos ergattern. Mervin (Divinity) kämpfte sich an zwei der etwas ruhigeren Tage mit Wind um die 15 Knoten sogar mal zum Drop raus, aber das lohnte sich zunächst für einen Tun nicht wirklich. Er meinte, da draussen sei alles voll mit den Viechern, aber die waren offenbar auf winzige blaue Kleinstfische fixiert, und auch durch optisch ähnliche Angebote nicht zu verführen - genauso wenig wie der grosse Bullenhai, der plötzlich im Spread auftauchte. Ein paar Tage später lief es dann aber mit einem üppigen Mix aus Dorados, Wahoos, Tunen und einem Sail doch wesentlich besser. Auch aus Mahe war wenig zu hören. Das Boot Kuki fing mal einen Sail von 5 gesehenen. Mike (Alati) vermeldete an einem Tag gleich 2 verlorene Schwarze Marline, aber ein Gelbflossentun von 73kg ist zumindest ein Trostpflaster.

Auch Martin (Venture) machte um Monatsmitte mal einen Versuch, aber nach einer Stunde und dem ersten Wahoo gaben die bereits seekranken Gäste das Kommando zum Rückmarsch.

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.