Über den August verteilt gab es zwischen den allfälligen Starkwindphasen immer wieder Fenster, in denen ein wenig gefischt werden konnte. Manchmal ging sogar ein wenig Jigging oder Popping, aber viele halbe und gelegentliche ganze Trollingtage machten wie zur dieser Jahreszeit üblich das Gros der Touren aus. Die Fänge dabei waren zumeist wirklich sehr gut, gerade was Billfish angeht. Und ein neuer nationaler Marlin-Rekord kam auch noch herum, aber dazu im Verlauf mehr. Gleich am 01. war es zumindest ruhig genug um mein Boot mal ein bisschen zu bewegen und dabei am Buchtausgang etwas leichtes Jigging zu geniessen. Aus dem knappen Dutzend kleinerer Jobfish und Zackenbarsche ragte dann am Ende dieser ganz nette Blue&Yellow Grouper heraus.

Zeitgleich waren Greg & Phil privat auf Pipsqueak zum Trolling draussen, fingen gepflegte 18 Gelbflossentune und am folgenden bereits wieder deutlich windigeren Tag gleich nochmal 10. Dazu verpassten sie einen Marlin. So erging es nach einer Phase starken Windes mit ungewöhnlich viel Regen auch Mervin (Divinity) am 08., dazu gab es 3 Tune, einen Dorado und einen Segelfisch. Selbige sausten den ganzen Monat über in unglaublicher Menge etwas östlich von Praslin herum, so dass wir auch an einem halben Tag mit Mervin, Gast Norbert und Familie einige sahen, einen Gehakten leider verloren, und am Ende mit 2 Tunen und einem Dorado abschlossen. Allerdings kamen in den wenigen Stunden gleich zwei Marline im ersten Sprung vom Haken, und ein dritter guckte sich einen Lure eine ganze Weile an. Mag Zufall sein oder nicht dass am 

Am 13. releaste dann auch Greg 2 Segelfische von den erneut vielen, die sich in seinem Spread zeigten. Der Tag war so ruhig dass ich mich meinem an sich werftreifen Schlitten auch mal wieder etwas weiter raus trauen konnte. Topwater brachte allerdings weder am späten Vormittag noch Richtung Abenddämmerung irgendeine Aktion. Dafür war aber das leichte Jigging ganz ansprechend. Zahlenmässig zwar etwas unter Schnitt, aber es waren doch einige bessere Fische dabei wie z.B. zwei Tune. Einen offensichtlich ziemlich fetten Grouper konnte ich innerhalb von fast 40 Minuten einige Male rund 10 Meter vom Grund pumpen bevor er dann immer wieder runter zog. Endlich kam er weiter hoch aber kurz bevor der Fisch in dem weiterhin ungemein trüben Wasser in Sicht hätte kommen müssen stieg er leider einfach aus. Das war bitter, und da war auch dieser kurz danach gefangene wirklich feiste Jobfish kein echter Trost.

Danach ging aufgrund starker Winde eine knappe Woche erneut so gut wie nichts. Irgendwie war ich dafür sogar fast dankbar, denn im Wissen um die vielen Billfish da draussen endlich mal wieder selbst zum Trolling rauszufahren juckte gewaltig. Aber die nötigen Ersatzteile für`s Boot sind leider immer noch nicht da, und so blieb nur gelegentliches Fliegenfischen in der einen oder anderen je nach Windrichtung bisschen geschützten Ecke. Dabei kamen weiterhin die üblichen Fänge an Snappern und Trevallies bis ca. 1kg herum. Ein schöner Bluefin Trevally um 4kg nahm allerdings fulminat, aber sprengte beim Biss wieder mal sofort die Vorfachspitze. Das war mir dann Anlass genug das verwendete Material doch mal ganz genau zu prüfen. Die angegebene Tragkraft von 20lb mag zwar bei langsamem und progressivem Zugaufbau noch halbwegs hinkommen, aber bei einem schnelle Ruck mit gefühlt vielleicht 2-3kg Intensität brach es stets sofort. Zum Glück hatte ich aus Deutschland Anderes mitgebracht und konnte damit tags drauf prompt meinen ersten Schwertträger auf Fliege fangen. Okay, kleiner Scherz.

Am 22. ging es bei allerdings grenzwertigen Bedingungen nochmal zum Jigging raus, diesmal in den Sailfischbereich. Das lief allerdings enttäuschend, an beiden Spots kamen nur ein paar wenige kleine Fische herum. Sails sah ich einige, aber auf den geschleppten Halco Wobbler liess sich nur ein Wahoo ein. War darob jedoch gar nicht unglücklich, denn einen Segelfisch allein an Bord ordentlich zu releasen ist doch etwas haarig, zumal in der schweren See. Hab dann noch eine Popperstelle angesteuert, allerdings mehr um für den Heimweg einen guten Winkel zu haben, denn der Platz war in den letzten beiden Jahren doch übel haiverseucht. Nachdem der Popper vor insgesamt 6 Nachläufern in gerade mal 3 Wüfen noch knapp zu retten war und ich es eigentlich gerade drangeben wollte klatschte es hinter mir; prompt hing und auf den blinden Wurf hin sofort ein Hai. Der war mit um die 2,5m auch noch richtig gross und sprang dazu drei Mal hintereinander wie ein Segelfisch komplett aus dem Wasser. Auch wenn mich der darauf folgende Abbiss den Popper kostete war ich darüber letzten Endes nicht wirklich unglücklich. Nur dass die GoPro nicht lief war schade denn das sah doch alles ziemlich spektakulär aus. Abends erfuhr ich noch dass Greg eine nette bunte Tüte aus Dorados, Wahoos und Tunen erwischt hatte. Dito zwei Tage zuvor, aber da gab es noch einen releasten Sail und einen kleinen Marlin dazu, der leider aufgrund seiner Verletzungen entnommen werden musste.

Am 25. vermeldete Mervin erneut 4 Segelfische, alle in den beiden ersten Stunden gefangen, und danach ging gar nichts mehr. Tags drauf bin ich mit ihm und Matthias aus Deutschland raus. Anfangs ging noch ein wenig Poppern, bei dem einige Jobfish und ein ordentlicher GT verpasst wurden. Danach briste es heftig auf, und selbst das einzig noch mögliche Trolling war eine schaukelige, nasse Veranstaltung. Aber mit 2 Sails bis Mittag sowie einem Aussteiger aus rund 20 im Spread und ansonsten insgesamt locker 50 zu sehenden kam keine Langeweile auf. Es war wirklich unglaublich.

Matthias wollte aber gern nochmal zum Poppern raus, und gestern ging das, wenn auch hinsichtlich Wind und Welle sehr an der Grenze. Aber er hat den kompletten halben Tag klaglos hart durchgezogen und wurde zumindest teilweise belohnt. Ein passabler Bluefin Trevally um 5kg zur Eröffnung, dazu ein Hai um 20kg für reellen Drillspass und obendrauf insgesamt 4 GTs. Diese blieben jedoch leider alle klein, die Marke von 10kg liess sich einfach nicht knacken. 

Bis zum letzten Spot direkt vor der Hafeneinfahrt zeigte sich denn ganzen Vormittag nur ein einziges Exemplar im Normalformat, und dort verlor Mervin dann leider noch einen Guten in den Felsen. Es war auffällig dass alle Fische im sehr flachen Wasser hoch kamen, über grösseren Tiefen ging rein gar nichts. Bin ebenso wie Mervin der Meinung dass das am immer noch ungemein trüben Wasser liegt. Die Sichtweite liegt bei max. 2m, und interessanterweise ist diese sogar auf den dem Wind ausgesetzten Südseiten der Inseln noch am grössten. In den total geschützten nach Norden offenen Buchten, die ansonsten um diese Zeit kristallklar sind, sieht man hingegen nur bis zu den Knien im Wasser nichtmal seine Füsse. Die gegen den Wind laufende Grundströmung muss also extrem stark sein, dafür sprechen auch die reinlaufenden grossen Wellen. Das geht nun schon so seit ich vor 5 Wochen aus Deutschland zurück kam, und sowohl die Handleinenfischer als auch Tauchtouristen schieben richtig lange Gesichter. 

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