Dieser Report ist relativ schnell abgehandelt: Während meiner Abwesenheit bis Mitte des Monats war es hier auf den Seychellen fast durchgehend zu windig um überhaupt zu fischen. Lediglich eine kleine Handvoll Trollingtrips, zumeist halbe Tage, und einige davon auch noch verfrüht abgebrochen, standen zu Buche. Die Fänge kleinerer Gamefish lagen dabei im Bereich des Üblichen, nur die Segelfische kamen trotz massenhafter Sichtungen im Vergleich zu den Vorjahren eher selten an`s Band. Manche hatten allerdings doch Appetit auf einen Schleppköder, so wie dieser hier, gefangen von JD auf One Love.
In den Tagen gingen sie tatsächlich halbwegs gut, so dass er mit glücklicherweise seefesten Gästen noch ein paar mehr erwischen konnte. Sehr erfreulich obendrauf dass auch dieses Boot die tollen Fische mittlerweile zurücksetzt. Hier das Release eines weiteren durch JD.
Aufgrund besagter Sichtungen speziell hinter den Sisters trieb sich der Grossteil der ganzen sieben in üblem Wind zum jährlichen Sailfish Tournament angetretenen Boote eben dort herum, aber genau an diesem Tag waren die Biester offenbar fast komplett abgetaucht. Somit kamen im Turnier ganze zwei zum Vorschein. Die Beifänge hingegen waren sowohl quantitativ als auch qualitativ ganz in Ordnung. Der grösste Dorado hatte knapp 8,5kg, der schwerste Tun etwas über 30kg und der beste Wahoo über 20kg. Wer mehr wissen möchte kann sich per vergrösserndem Klick noch den Bericht aus der Tageszeitung TODAY zu Gemüte führen.
Kurz nach meiner Rückkehr ging der Wind mal für drei Tage in den vernünftig fischbaren Bereich zurück. Greg (Bite Me) meldete einmal ein halbes Dutzend allerdings nicht zu grosse Tune bis 25kg und tags drauf einen netten Mix aus zwei Sails, einigen Dorados und einem fetten Barracuda. Auch die Wahoos sind im Schnitt recht gross, Brandon (Island Rhythm) hatte ein ziemliches Monster von wohl knapp an die 40kg, aber leider kein Bild. Ganz stabil war die Angelei jdeoch nicht, denn der arme Mervin (Divinity) schleppte mit Kumpels satte zehn Stunden um die Inseln sowie am Drop, und hatte am Ende einen ganzen Bonito auf der Uhr. Auch aus Mahe war allgemein wenig zu hören, denn dort blies es natürlich genauso wie hier auf Praslin. Wenn gefischt werden konnte war es aber zumeist okay, wenn auch nicht immer so gut wie hier von Faizal mit Freunden zu sehen. Keine schlechte Strecke für gute zwei Stunden Angelzeit.
Wäre in diesen Tagen auch ganz gern mal los, aber zum einen war die Herzdame zu Besuch, und zum anderen das Boot immer noch nicht repariert. Also kam ich nur mal zu einem kurzen Fliegenfischen in der allerdings sichtbar bait- und damit auch grossfischfreien Hausbucht. Insofern war dieser zwischen ein paar kleinen Snappern gefangene Permit schon ein Grund zur Freude.
Am 28. war es nochmal ruhig, aber ausgerechnet dann stand endlich die Bootsreparatur an, also konnte ich schlecht meckern. Tags drauf hab ich den Kahn heim verholt, leider war es da allerdings schon wieder sehr windig. Somit blieben nur die ufernahen Plätze im Windschutz zum leichten Jiggen, aber diese waren abgesehen von etwas nicht zeigenswertem Kleinfisch auch noch verwaist. Insofern ärgerlich dass die unter ziemlich riskanten Bedingungen an den Hafenfelsen eingelegten paar Würfe mit dem Popper zwar eine Handvoll kleinerer GTs um 8kg raisten, aber trotz fulminanter Gruppenverfolgungsjagden keiner davon hängen blieb. Fliegenfischen ist aktuell auch keine gute Ersatztherapie, denn das ist zur Zeit nur in der erwähnten Hausbucht überhaupt möglich. Mangels Bait fehlen jegliche Grossräuber, und zum Sichtfischen auf Bones oder Permit ist es weiterhin aufgrund der anhaltenden Unterströmung und der dadurch hereinrollenden teils grossen Wellen zu aufgewühlt. Mehr als der übliche Mix aus Kleinfischen war bei ein paar Gängen nicht zu ernten, und der Beste davon war noch dieser Thumbprint Snapper um 1kg.
Da bleibt nur Warten auf bessere Bedingungen, aber die aktuelle Vorhersage sieht leider mit Wind um 20 Knoten und Wellen um 2m erstmal weiterhin katastrophal aus. Aber vielleicht schläft der Südost, der ja dieses Jahr extrem spät kam, freundlicherweise entsprechend verfrüht ein – auf Wunder zumindest zu hoffen muss ja erlaubt sein.
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