Richtig viel geangelt wurde in den letzten beiden Wochen nicht, aber trotzdem gab es punktuell ein paar Highlights. Hatte ja im vergangenen Report das bisher für diese Jahreszeit ausser-gewöhnliche Wetter angesprochen, und prompt gab es diesbezüglich erstmal auf die Mütze. Am 18. war es allerdings okay, so dass eine Tour zum Drop mit Mervin (Divinity) und Jürgen aus Deutschland stattfinden konnte. Letzterer machte seine ersten Schritte im Jiggen und das war im Tiefen zunächst mal schwierig, später im Flachen lief es deutlich besser (zum Vergrössern auf das Bild klicken).
Bei insgesamt rund 70 Fischen gab es an sich nicht viel zu meckern, aber Jürgen war trotzdem ziemlich von den Socken, als Mervin am Ende als Fazit ein "eher mässig" ausgab. Waren halt sehr viele Jobfish im Mix, und nichts sonderlich Spektakuläres dabei. Auch die Tune zeigten sich kaum, aber ein paar liessen sich dann doch beim Werfen erwischen.
Draussen sahen wir Martins Venture den Drop entlang und auch weiter ausserhalb schleppen, aber da ging mit nur einem Wahoo nicht viel. Ein paar Dorados kamen später auf dem Plateau aber noch dazu. Dort fanden auch die meisten der mangels Touristen allerdings wenigen Gästefahrten statt, und die Ergebnisse waren wie immer solide, aber nicht glänzend. Vor allem Segelfische machen sich weiter rar. Marlin geht aber gut wie sich beim alljährlichen Slam Tournament ab Mahe am 19. zeigte. Die 10 angetretenen Boote raisten insgesamt 15 Schwertträger, von denen 4 gefangen wurden. Den Grössten hatte das Team 9G mit 190kg, das dazu noch einen weiteren sowie einen Sail releaste und einen grossen Schwarzen verlor. Insofern Glückwunsch zum verdienten Turniersieg.
Die folgenden Tage passierte auch aufgrund des grossteils erneut unfreundlichen Wetters anglerisch nicht viel. Am 22. ging es aber wieder, und insofern nochmal mit Mervin und Jürgen zum Drop hinaus. Insgesamt lief es ähnlich wie beim ersten Trip: Ein paar Tune beim Poppern, etwas mühsames Jiggen, aber dann doch ein ganz netter Mix aus rund 60 Fischen (zum Vergrössern auf das Bild klicken).
Leider fielen sowohl die Amberjacks als auch die beiden Doggies eher klein aus. Der aussergewöhnlichste Fang war insofern sicher dieser wirklich massive Rainbow Runner.
Und ganz witzig noch: Jürgen erwähnte wie gern er einen Dorado fangen würde. Als er sich wenig später mal eben eincremte und mich währenddessen an seine Rute zitierte, war mir sein Wunsch Befehl – es stieg umgehend einer ein.
Waren wirklich zwei lustige Trips mit dem unheimlich netten Kerl, und ich denke, wir sehen uns wieder. Falls nicht hier, dann werde ich sicher seiner Einladung zm Fischen auf Seeforelle am Bodensee irgendwann mal folgen. Parallel dazu hatte Andre auf Bite Me Too einen Tag Fliegenfischen. Das lief prima mit vielen Fängen, und insbesondere die Rainbow Runner machten Laune.
Bin in diesen Tagen auch ein paar Mal in halbwegs geschützten Ecken mit der Fliege unterwegs gewesen. Das natürlich wie immer mit den üblichen, vielfältigen, aber halt eher kleinen Fängen (zum Vergrössern auf das Bild klicken).
Aber am 23. kam dann doch aber endlich wieder mal etwas Besseres herum. Zunächst gab es allerdings meinen bisher kleinsten Fang auf Fliege, nämlich diesen winzigen Eidechsenfisch.
Fühlte mich danach etwas provoziert, aber fischte mit dem unterschwelligen Eindruck weiter, dass da noch etwas Besonderes passieren würde. Hatte ja seit Anfang Mai auf einen erneuten Bonefish warten müssen, und mir auf dem Riff im Südosten bisher diesbezüglich die Zähne ausgebissen, aber an jenem Tag klappte es endlich. Leider war niemand zum Fotografieren in der Nähe, insofern gibt es leider nur diese Eigenaufnahme vom wunderschönen Fisch, der natürlich auch wieder einen spektakulären Drill hinlegte.
Interessant: Nach dem Release liess sich der Fisch unter allerdings bedecktem Himmel und in bewegtem Wasser schon auf 3m Distanz nur noch erkennen weil ich wusste dass er da war. Nach einem weiteren halben Meter schien er nie existiert zu haben. Einfach mal den kleinen Videclip auf facebook hier anschauen. Unglaublich wie gut die getarnt sind. Tags drauf ging es erneut mit Mervin zum Drop. Gäste waren diesmal Jochen & Thomas aus Deutschland als Ersttäter im Jiggen sowie Mark aus Malta, den wir vom letzten Mai kannten. Die Jiggerei gestaltete sich schwierig, da die Strömung genau in den Wind lief. Somit standen wir fast, machten kaum Strecke, und selbst bei geringen Tiefen mussten schwere Eisen ran. Entsprechend fiel der Fang mit rund 50 Fischen von 3 Anglern deutlich unter Schnitt aus, und es war auch nichts Besonderes dabei (zum Vergrössern auf das Bild klicken).
Zwei Tage später bei nochmal etwas rauerer See ging es in fast der gleichen Besetzung erneut an die Kante. Diesmal war statt Mark nun Willi aus Österreich dabei. Wieder schob der Wind das Boot in den Strom, nur alles nochmal eine Spur stärker. Im Tiefen liess sich praktisch gar nicht mehr angeln, und im Flachwasser biss es zwar hochfrequent, aber ausser den paar nachstehend gezeigten Fischen kamen hauptsächlich Jobfish und Bonitos an`s Licht (zum Vergrössern auf das Bild klicken).
Anschliessend wurde das Wetter dann endlich mal richtig übel. Aber vorgestern war es morgens komplett windstill und ich bin nach mehr als 2 Wochen auch endlich mal wieder auf meinem Boot los. Hätte ich mir allerdings ziemlich schenken können. Bevor ein bisschen Wind aus Nordwest aufkam driftete das Boot zumindest leicht in diese Richtung und ein Dutzend wenn auch nicht spektakulärer Fische liessen sich jiggen. Der auflebende Wind neutralisierte dann aber die minimale Drift, quasi auf der Stelle stehend ging fast nichts mehr. Und dass Dank der omnipräsenten Barracudas 9 Jigs verloren gingen versüsste mir den Tag auch nicht gerade (zum Vergrössern auf das Bild klicken).
Auch diese an sich zuverlässig gute Art der Angelei ist also keine sichere Wette. Wäre wohl besser Marlin angeln gegangen, denn Greg (Bite Me) berichtete abends von zwei Verlorenen sowie einem dritten gesehenen. Noch besser lief es für das Team 9G ab Mahe mit unglaublichen 9 geraisten Marlinen, von denen eine Handvoll bis 700lb gefangen und releast wurden.
Seit gestern Morgen ist das Wetter nun wieder richtig mies mit Wind und Regen, und laut Vorhersage soll das auch leider erstmal so bleiben.
Das Wetter betreffend startete das neue Jahr aussergewöhnlich freundlich. Kaum Regen und von einigen Tagen abgesehen eher lauer Wind kamen den Feiertagstouristen allgemein, aber auch deren Angelei entgegen. Letztere bestand natürlich wie um die Festtage üblich zum grössten Teil aus halben Tagen um die Inseln, gern im Mix aus Trolling und Bottom Fishing. Dabei kommt ja eigentlich immer ein guter und bunter Mix ans Licht, aber ein Emperor Snapper von 12kg wie dieser hier, erwischt auf Martins endlich wieder einsatzbereiter Venture, ist schon etwas Besonderes.
Die Schlepperei war ebenfalls solide, die allerdings zur Zeit eher kleinen Tune des Plateau und sonstige kleinere Gamefish wie dieser Wahoo, gefangen auf Gregs Bite Me, stellten gerade für die Anfänger und Gelegenheitsangler auf Familientour natürlich ideale Gegner dar.
Dorados fallen ebenfalls in diese Kategorie, und da war auch hier und dort mal ein Guter dabei, wie dieses wirklich schöne, ebenfalls auf Venture gefangene Exemplar.
Und auch dieser tolle Wahoo landete auf diesem Boot. Bei 21kg gab es da schon ordentlich zu kurbeln.
Nur die Segelfische lassen sich aktuell ein bisschen sehr hängen. In der ersten Woche des Jahres zeigten sie sich nichtmal, danach schon in Form von Sprüngen oder kurzen Besuchen im Spread, nur beissen wollten sie kaum. Einzig dem Boot Century gelang ein Fang, und Mervin (Divinity) releaste zwei.
Aber auch jenseits dieser Angelei wurde natürlich hier und da gefischt. Am 03. hatten sowohl Greg als auch Andre (Bite Me Too) einen Tag Fliegenfischen. War bei Andre und seinem Gast Christian dabei, um auch darüber etwas zu lernen, aber leider war es für beide Boote bei praktisch Windstille eher zäh, und mehr als ein paar kleinere Fische wie dieser Green Job kam nicht herum. Da geht ansonsten mehr.
Deutlich spektakulärer auf Fliege wäre da schon dieser wirklich massige Jobfish gewesen, der aber am 05. auf Bite Me einen Popper nahm.
Auf der Tour erwischten Gregs Gäste auch noch diesen GT, auf die ansonsten ausser ein paar unglücklichen Versuchen meinerseits zum Jahresanfang kaum geangelt wurde.
Um die Inseln war die Angelei also recht stabil, draussen am Drop hingegen eher erratisch. Die Tune sausen zwar überall herum, reagieren aber auf praktisch nichts. Magenkontrollen der wenigen und dann zumeist doch auf einen Trollinglure gefangenen Exemplare förderten winzig kleine Fischchen zutage, die sich halt weder mit Poppern, Stickbaits oder Jigs simulieren lassen. Marline wurden im Schlepptau der Tune zwar einige gesehen, aber Hookups gab es nur wenige, und die Fische stiegen alle aus, zumeist aufgrund der überforderten Gelegenheitsangler. Jigging funktionierte oft gar nicht, vermutlich wenn der kleine Bait auch tief schwamm, aber an anderen Tagen recht solide. Makaira erwischte sichtlich einen solchen (zum Vergrössern auf`s Bild klicken).
Auch Mervin berichtete von Tagen mit Amberjacks und vereinzelten, wenn auch nicht grossen Doggies. An anderen Tagen hingegen gab es dabei allerdings nur lange Arme und Gesichter. Und meine eigene Angelei? Fiel aus unterschiedlichsten Gründen sehr begrenzt aus. Zum einen ist das GPS final abgeraucht, trotz tagelanger Mühen lässt es sich nichtmal mehr für eine Minute anwerfen, um meine Spots runterzuladen. Höchst ärgerlich. Dazu kamen die zum Jahresanfang üblichen administrativen und angelfremden Verpflichtungen, ausserdem war der Kahn ja auch fast waidwund. Bin trotzdem am 02. mal mit Kumpel Jason los, wenn auch nur dicht unter Land. Das fing mit Jasons schönem Yellowspotted Trevally auf den dritten Wurf schon mal nett an. Kleinere Popper nehmen die offenbar, auf die Grossen bekam ich nie einen.
Es hätte richtig gut sein können, wenn Jason seinen GT gehakt und ich meinen gehakten gefangen hätte. Aber aus unerfindlichen Gründen riss die Schnur auf der Spule, und wurde danach sofort ausgetauscht, denn das war das zweite Mal. Light Jigging lief sehr gut, nachdem wir die richtige Drift gefunden hatten. Der Mix aus Jobfish und allerlei mehr, insgesamt gut 50 Fische, war sehr okay. Und auch ein schöner Golden Trevally war mal wieder dabei.
Am 09. sind wir nach erfolgten Reparaturen nochmals zur gleichen Probefahrt los, wieder war Jigging zahlenmässig okay, aber ohne zeigenswerten Fisch. Selbiger hätte gern beim Poppern kommen können, aber weder die beiden GTs, noch der ebenfalls geraiste Doggie von 30-40kg wollten zupacken, und auf dem Rückweg gab ein Impeller klein bei. Nach dem Austausch ging es dann gestern wieder raus, diesmal allein, und wieder war reichlich Pech an Bord: Morgens liessen sich 5 GTs raisen, aber nur das letzte, wirklich fette Exemplar bekam den Popper zu fassen. Es hing aber nicht, denn ausgerechnet bei diesem einen Wurf hatten sich die Haken gegenseitig gefangen - zum Heulen. Nachmittags liess sich nur noch ein Barracuda fangen und ein Hai vermeiden. Das Jigging zwischendurch war zwar wieder sehr produktiv, allerdings liessen sich drei grosse Fische direkt hintereinander am leichten Besteck nicht stoppen und kappten am Grund in den Korallen die Leine. Werden wohl die typischen Plateau-Doggies im Bereich von 15-25kg gewesen sein. Und auch ein grosser Emperor Snapper wurde nach langem Drill noch den Haken los. Aber insgesamt war der Mix aus rund 40 Fischen ganz nett und langweilig war es dementsprechend auch nicht. Bisschen unglücklich halt, aber andere wie der Trevally unten rechts waren deutlich schlimmer dran (zum Vergrössern auf`s Bild klicken).
Das wie üblich immer mal eingestreute Fliegenfischen erzeugte leider auch keine Euphorie. Der übliche Kleinkram stellte sich wie immer zuverlässig ein, dieser Brassy Trevally war allerdings das höchste der Gefühle.
Einmal sah ich zwei Bones in einem Loch voller toter Korallenstücke, aber auf schnellen Strip reagierten die nicht, und bei einem langsamen Versuch gab es sofort den erwarteten Hänger. Muss jetzt also mal gucken dass ich für solche Situationen irgendwo ein paar Muster mit WeedGuards anstarte oder mir diese selbst draufbinde. Alles in allem hätte der Jahresstart also gerade persönlich gern besser ausfallen dürfen, aber das wird schon noch werden.
Die früheren Berichte finden sich im Archiv.