Reports Juni 2020

30. Juni 2020 - Bildcollagen zum Vergrössern anklicken

Die marginale Öffnung der Seychellen zu Anfang Juni ausschliesslich für private Yachten und Flieger unter allen möglichen Restriktionen brachte hier keine sichtbare Belebung, damit dümpelt die Charterflotte weiter vor sich hin. Dazu versuchen die meisten Leute in Anbetracht der unsicheren Situation nachvollziehbarerweise ihre Ausgaben zu minimieren, der Südost ermöglichte eh nur wenige Gelegenheiten, und damit ist auch dieser Report eher zügig abgehandelt. Am 04. war es kapp ruhig genug, um doch nochmal nach Westen rauszustechen, aber das lief komplett gegen mich. Der dortige Jiggingspot zeigte sich weiterhin total verseucht von Barracudas und Haien, die sich sofort jeden gehakten Fisch griffen, somit bekam ich für innerhalb einer Stunde sieben geopferte Jigs genau das hier.

Also besser poppern, aber irgendwie doch nicht: In all den Stunden kam genau ein GT hoch, hing auch, aber war nach 3 Sekunden ab. Unerklärlich, bis der Köder aus dem Wasser kam. Das Ding hat hunderte von Würfen und sichtbar reichlich Fische hinter sich, aber dass die Haken sich vertüddeln war noch nie passiert. Und das beim einzigen Biss des Tages - sowas macht Laune.

In den Wochen danach wurde es sonderbarerweise immer genau zum Wochenende etwas ruhiger, aber weiter als in den La Digue Channel zum leichten Jigging konnte ich mich trotzdem bei den drei gefahrenen Trips nicht wagen. Dort gab es hauptsächlich und meist reichlich Küchenfische wie Job und Grouper zu ernten, die von meinem alten Mentor sowie meiner Vermieterin gern angenommen wurden. Dazwischen gesellte sich auch immer mal der eine oder andere Golden Trevally.

Ein paar davon gingen allerdings auch wieder flöten, die haben offenbar tatsächlich an Grösse zugelegt. Da steigt die Drillzeit und damit auch die Chance, dass sie in dem zerklüfteten Revier doch mal eine Koralle erreichen. Der hier fand zum Glück in der guten halben Stunde grenzwertigen Gezerres keine, und düfte so halbwegs das Maximum sein, das sich dort an PE2 noch rauskriegen lässt.

Keine Ahnung was mich geritten hat, am 23. nochmal nach Westen zu fahren, und bei Ankunft am ersten GT-Spot war Poppern bereits unmöglich. Selbst die schwersten Prügel liefen kaum noch und raisten trotzdem einen Hai nach dem anderen. Zum Glück löste der Griff zum Stickbait gleich beide Probleme, und brachte nach nicht mal einer Stunde dazu diesen passablen GT von 1,07m Fork Length und wohl so etwa 23kg.

Direkt nach dem Release knipste aber irgendwer den Wind mal so richtig an, aus dem Nichts ging es von 13 auf knapp 20 Knoten hoch. Heim wollte ich noch nicht, aber wohin? Einzige Option mit bisschen Windschutz und dazu noch zumindest kleinen Chancen war nördlich einer kleinen Insel, aber die nur gut 3 Seemeilen bis dahin direkt in das Wetter bedurften mehr als einer Stunde sehr nasser Schleichfahrt. Bisse gab es im Verlauf der folgenden Stunden noch genau einen, aber der hing zumindest. Dieser GT fiel mit mit wohl so 18kg etwas kleiner aus, aber war natürlich trotzdem willkommen. Alles in allem insofern ein harter, aber guter Tag.

Fliegenfischen hingegen macht weiter Kummer. Nur die Hausbucht ist von den Bedingungen her befischbar, aber leider weiter völlig ausgestorben, wie alle paar Tage eingestreute Versuche zeigten. Mehr als handlange Fischchen waren nicht drin, und irgendwann liess ich angeln: Ein Südafrikaner aus Mahe und sein Sohn gaben eine Woche Gas aber ausser einem mir zugerufenen, offenbar kapitalen Abriss ging auch bei denen nichts Nennenswertes. Wohl der gelegentliche Einzelgänger auf Passage, für den man genau dann am Platze sein muss. Dies gelang mir mit dem nötigen Glück am 24. mit einem allerdings nicht allzu grossen Brassy Trevally. Das war der erste vernünftige Fang hier seit Ostern, und immerhin gab es endlich mal wieder das Backing zu sehen. Der Fisch hatte einen ganz komischen Knutschfleck auf dem Kiemendeckel, und sich somit auch vorher offenbar schon mal mit dem Falschen eingelassen. 

Sonst ist hier ab Praslin meines Wissens niemand zu mehr als bisschen Bottom Fishing raus.Ab Mahe war bisschen mehr los. Das alljährliche Heineken Slam Turnier am 13. war wohl nicht der Kracher, die Fänge waren eher mau, und in Wellen von über 3m dürfte sich der Spass oin engen Grenzen gehalten haben. Einige private Boote nutzten aber die ruhigen Tage, so z.B. das 9G Sportfishing Team. Der GT wurde übrigens jiggend gefangen.

Das lief wohl allgemein ganz gut, denn auch ein anderes Boot hatte dabei sichtbar Erfolg.

An sich ist ja nun eher die Saison für`s Trolling, aber wenn man zwischendurch mal so jiggen kann ist das ja nicht schlimm. Wie der folgende Tun gefangen wurde weiss ich allerdings nicht.

Immerhin sind sie also in guten Grössen da, und Schwertträger gibt`s auch. 

Das Einzige, das hier also weiterhin leider fehlt seid Ihr Angler. Hoffentlich nicht mehr allzu lange.

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

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