Reports November 2017

30. November 2017

Am Tag des letzten Reports war ja Mervins Gruppe um Tadej wieder und ohne mich auf Divinity am Drop zum Jigging. Das lief erneut bestens sowohl hinsichtlich der Zahl der gefangenen Fische als auch deren Grösse. Absolut herausragend war dabei dieser Doggie von 42kg. Nicht nur aufgrund des Kalibers, sondern noch mehr wegen 

der Umstände. Martin fing diesen nämlich auf eine PE2 Jiggingcombo mit 30lb Schnur und Leader. Episch.

Dazu gehört natürlich Glück dahingehend, dass der Fisch so optimal gehakt war, dass er mit den Zähnen nicht an das dünne Vorfach kam. Dieses hätte sicher keine 45min stand- gehalten. Und Mervin schaffte es dazu, das Boot fast die ganze Zeit senkrecht über dem Fisch zu halten. Tolle Leistung aller Beteiligten. Am gleichen Tag kam auch noch eine Meldung vom 9G Sportfishing Team aus Mahe. Ein Super Grand Slam aus Sail, Wahoo, Tun und Dorado ist ja hier nicht mehr wirklich etwas Besonderes. Der besagte Dorado in dieser Grösse für unsere Gewässer aber schon.

Und einen dieser hässlichen Oilfish (Black Snook) gab es beim Fischen in der Tiefe auch wieder. Nachdem ja das Bild aus dem letzten Report nicht so toll war hier somit ein Besseres. Dieses Exemplar scheint mir dabei nochmal grösser zu sein als das aus dem Turnier.

Am Folgetag war ich dann wieder bei Mervin und Tadejs Gruppe an Bord. Diesmal ging es gen nördlichen Drop, hauptsächlich zum Topwater-Fischen, und das war mehr als unterhaltsam. Doggies bis an die 40kg zeigten sich morgens immer wieder am ersten Spot nicht weit von einem Atoll und attackierten auch. Aber die Grossen blieben irgendwie nicht hängen, nur die Jobfish. Wenig später hatten wir einen ganzen Schwarm grosser Yellowspotted Trevallies minutenlang direkt am Boot. Die Fische balgten sich geradezu um die nur unter der Rutenspitze durchs Wasser gezogenen Popper und liessen sich quasi stippen. Das war phasenweise völlig surreal und kommt im Video wesentlich besser rüber als auf diesem Bild.

Jigging war dort oben an dem Tag trotz auflaufenden Wassers unerklärlich zäh, aber das Werfen auf die Gelbflossentune brachte dann wieder Action ohne Ende. Teilweise hämmerten diese tollen Fische in Serie auf Köder, die ein Kollege gerade verpasst hatte oder losgeworden war. Das zum Teil nur ein paar Meter vom Boot entfernt, so wie auch ein Wahoo, der uns fast an Bord gehüpft wäre. Unbedingt das Video mit unzähligen Livebissen anschauen!

Tags drauf ging es dann für die Truppe auf der Djab Lavwal an den südöstlichen Drop, und Skipper Christian zeigte, dass er es ebenfalls richtig drauf hat. Im Laufe des Tages kamen um die 30 Doggies hoch, der Grösste hatte grob 45kg. Von dem gibt es zwar leider kein wirklich gelungenes Bild, aber dieser hier von Tadej mit etwa 35kg ist ja auch nicht übel.

Ihm riss auch noch ein Riesenmonster, sicher über 60kg, einen gejiggten Bonito entzwei, und holte sich danach noch eben den über Bord geworfenen Kopf ab. Am schnell geriggten Livebait hatte das Untier dann aber leider kein Interesse. Zwischendurch wurde auch hier und da mal gepoppert und dabei kamen Gelbflossentune, ein Skipjack und ein Wahoo an Bord. Die Jungs gaben Vollgas, aber den knapp ausser Wurfdistanz springenden Marlin wollte dann doch keiner anwerfen. Beim Jigging sprang auch plötzlich ein Sail direkt am Boot mehrmals, und aufgrund des u-förmigen, grossen Schnurbogens dauerte es ein bisschen, bis sie glauben wollten, dass der tatsächlich an einem Jig hing. Leider kam der Fisch jedoch kurz darauf ab. Die sonstigen üblichen Verdächtigen wie Jobfish, Amberjacks, Black Trevallies und Grouper waren natürlich auch am Start. Darunter auch ein paar dieser wunderschönen Moontail Grouper in guten Grössen. Meiner Meinung nach der hübscheste Fisch von allen.

Am nächsten Tag, Samstag dem 18., hätten sie eigentlich ihre letzte Tour des Urlaubs nochmals mit Christian fahren sollen. Aber sie haben sich die Ausfahrt unter Schmerzen verkniffen, denn der Wind hatte auf West gedreht und soweit aufgefrischt, dass es mit Christians Boot einfach hirnrissig gewesen wäre. Bin aber meinerseits trotzdem mit Mervin und Daniel aus Deutschland, der vor 3 Jahren schon mal hier gefischt hat, raus zum Drop. Obwohl die Bedingungen für Topwater und Jigging schon jenseits der Grenze waren produzierten früh ein paar kurze Einlagen zumindest zwei Tune und einige Amberjacks.

Es frischte dann immer noch weiter in den Bereich von 15 Knoten auf, da blieb dann nur noch Trolling. Das brachte ein weiteres halbes Dutzend Tune, zwei Dorados, einen fetten Wahoo, und diesen einen von drei zeitgleich geraisten Sails, der den Offshore Super Grand Slam komplettierte. 

Die Bisse kamen aber alle nah des Drops, in fast 3 Stunden Trolling zurück kam erst inselnah noch ein mickriger Bonito hinzu. Das zuletzt abgegraste Gebiet, in dem sich die Sails zuvor bei südlichen Winden noch gestapelt hatten, war wie leergefegt. Insbesondere diesen scheint der drastische Wetterumschwung nicht zu gefallen wie sich auch an den Folgetagen zeigte. Mit Stephan von BlueWater Lures, der fast jedes Jahr herkommt, liess sich zwecks Pitching nur ein einziger an die Teaser raisen. Dito am Folgetag noch weiter südlich, als es auf dem Rückweg vom Poppern nochmals versucht wurde. Letzteres raiste übrigens auch nur einen einzigen GT. Dafür zwar viele Doggies in teils guten Grössen, aber auch die hatten keine rechte Aggressivität. Greg (Aquatic Dream) war derweil weiter nördlich auf dem Plateau mit einer Truppe relativer Neulinge in dieser Fischerei zum Poppern auf Tune und Jigging unterwegs. Da sah es mit einigen gehakten, aber verlorenen Yellowfins auf Stickbaits und vielen Jobfish und ein paar weiteren Fängen auf Jigs bei weiterhin starkem Nordwestwind und entsprechender Welle

etwas besser aus. Auch am 22. und 23. sammelte er an einem halben Tag mit neuen Gästen in weiterhin schwerer See einige Dorados, Tune, Bonitos und Wahoos ein. Derweil fand Mervin mit Stephan am Drop beim Jigging zwar reichlich Fisch – aber nur auf dem Sonar, beissen wollten die von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen jedoch nicht. Zu diesen gehörte allerdings dieser feiste Blue & Yellow Grouper.

Das Schleppen zurück mit Teasern raiste zwei Sails, die beide beim Pitchen dingfest gemacht werden konnten. Nur kurz natürlich, beide wurden releast. Auch in den Folgetagen kam dabei immer mal wieder der eine oder andere herum, aber es war kein Vergleich zum Aufkommen, das wir hier noch vor ein paar Wochen geniessen durften.

Am 23. kam im nunmehr fünften Jahr in Folge mein guter Freund Marco an, diesmal wieder mit Jörg. Am 25. sind wir raus, Ziel waren die GTs. Aber obwohl wir ein gutes halbes Dutzend produktiver Plätze im Westen gründlich ausfischten sahen wir nur einen Zwerg. Zwischendurch immer mal wieder eingestreutes Light Jigging war zwar nicht optimal, aber wir hätten das Boot mit Jobfish füllen können. Die anderen gängigen Arten liessen sich jedoch etwas hängen und bester Fisch des Tages war am langen Ende dieser Yellowspotted Trevally.

Mervin fing derweil im Süden, den ich mit meinen Freunden am Folgetag ansteuern wollte, einen GT von wohl fast 40kg. Entsprechend motiviert waren wir trotz immer schwerer werdender See, aber hatten in den Vormittagsstunden, als man noch Topwater fischen konnte, wieder nur einen Fehlbiss. Insofern war ich wirklich überrascht als Mervin abends satte 6 GTs von den westlichen Plätzen vermeldete. Die kenne ich zwar mittlerweile auch recht gut – aber offenbar doch nicht so perfekt wie er. Respekt!

Der Westwind von 13-17, teilweise sogar 20 für die Testwoche prognostizierten Knoten, hatte sich am Montag dem 27. voll etabliert, und so blieben wir an Land. Mervins Gast Stephan wollte aber trotzdem raus, und auf dem deutlich grösseren Boot liess sich zwar auch nicht mehr poppern, aber zumindest noch auf dem Plateau jiggen. Ganz tief im Süden kamen dabei reichlich Yellowspotted Trevallies und Doggies bis 25kg herum. Am Dienstag bei sogar noch etwas stärkerem Wind zogen sie das wieder durch, mit in etwa gleichen Fängen. Drei wirklich dicke Doggies waren aber in der felsigen und flachen Struktur nicht zu halten. Simon (Island Rhythm) war ebenfalls draussen, aber zum Trolling, und erwischten neben einigen Tunen in üblicher Grösse einen Sail.  Einige Tage zuvor von bei noch ruhiger See fischte er jenseits des Drops, fing dort einen 

und eine ganze Serie schöner Gelbflossentune von 30bis 45kg sowie dazu den neuen nationalen Rekord von satten 88kg. Toller Fisch, die Drillzeit belief sich auf 1:30 Stunden. Mervin war gestern bei geringfügig weniger Wind erneut mit Stephan im Süden, erneut sahen sie viele und zum Teil richtig dicke Doggies, aber die hatten mal wieder keine Lust, und so blieb es bei kleineren Fängen wie Jobfish etc. Marco, Jörg und ich sind bei dem starken Wind weiterhin an Land gefesselt, aber die Jungs halten sich mit Fliegenfischen unter zugegeben auch eher ungünstigen Bedingungen bei Laune. Immerhin gab mir den Inseldoktor gestern Anweisung, die immer noch Verdruss bereitende Wunde aus meiner Begegenung mit dem Rochen im Meerwasser zu heilen, also bin ich seit heute dabei. In 4 Stunden hatten wir zusammen um die 50 kleinere Fische, und Jörg erwischte dazu diesen richtig tollen Brassy Trevally, der ihn gut eine Viertelstunde in Atem hielt.

Das gibt natürlich Motivation für die kommenden Tage, denn es soll bis auf Weiteres leider sehr windig bleiben - infamerweise genau bis zum Abreisetag meiner Freunde. Hoffentlich kommt es aber doch anders und wir können nochmal auf`s Boot. Ansonsten geht`s halt „nur“ auf die Riffe.

 

15. November 2017

Die nun bereits vergangene erste Novemberhälfte brachte die üblichen wechselnden und zumeist leichten Winde. Gelegentlich frischte es hier und da ein wenig auf, aber zumeist nur kurz im Zuge von Fronten, die etwas bitter nötigen Regen brachten. Anglerisch stand ebenfalls alles zum Besten. Das zeigte sich am Freitag dem 03. beim Turnier von La Digue, zu dem 16 zumeist nur noch wirklich grosse Boote antraten.

Sonst wenn nicht traurig fehlend stets enthusiastisch dabei hab ich es mir diesmal emotionslos geschenkt. Das kleinste teilnehmende Boot hatte immer noch mehr als 30 Fuss, die Masse lag bei deutlich über 40. Den nötigen Sportsgeist, dagegen auf einer 17 Fuss Nussschale anzutreten, hätte ich noch aufgebracht. Aber die nun nochmals auf 29 Stunden ausgedehnte Angelzeit machte das schlicht unmöglich: Auftrieb und Stauraum des Kahns reichen einfach nicht aus für den nötigen Sprit, Eis und die Fische. Bin aber trotzdem am Samstag Nachmittag mal rüber, um mir das Einwiegen zumindest teilweise anzuschauen, und es gab richtig viel Fisch zu sehen. Darunter auch einige Beeindruckende wie diese Amberjacks um die 30kg.

Dazu gab es etliche Doggies bis 40kg und einer dieser hässlichen Oilfisch, auch als Black Snoek firmierend, wurde ebenfalls wieder gefangen; siehe links im Bild. Dieses Exemplar scheint auch als neuer Weltrekord angemeldet worden zu sein.

Trollingfische wie Dorados und Wahoos wurden natürlich reichlich angelandet, Billfish hingegen zum Glück nicht denn, zum ersten Mal in der langjährigen Turniergeschichte bestand für diese Release-Pflicht. Guter Move des Seychelles Sport Fishing Club und meiner Meinung nach längst überfällig. Gelbflossentune gab es hingegen massenhaft zu sehen, allerdings zumeist in kleineren Grössen. Ausreisser bis um 40kg waren jedoch dabei, und auch die grössten Ruby Snapper hatten beeindruckendes Format.

Sonderbarerweise und völlig gegen die üblichen Gepflogenheiten gab es bisher jedoch keine umfassende Berichterstattung bezüglich der schwersten Fänge und Preisträger. Gründe ebenso unbekannt wie die Gesamtfangmenge, die aber sicher wieder um 4-5 Tonnen betragen haben dürfte, und wie immer ging der Erlös an einen guten Zweck. Sonntags musste ich dann auch mal wieder bisschen angeln, und bin sehr früh los um die Flut noch mitzunehmen. Nach selbiger ging beim leichten Jigging eher wenig zusammen, aber das war locker wegzustecken, denn Dank dieses bereits zeitig gefangenen GTs war da der Tag bereits gelungen. Mit 108cm Fork Length und somit laut Formel 24,5kg zwar nur ein Durchschnittsfisch, aber es gibt wohl Schlimmeres. 

Kurz danach kam auch noch ein Fehlbiss direkt nach Einschlag des Stickbaits, allerdings stand da die Schnur noch in einem 20m hohe Bogen in der Luft. Die Bisse kommen hier oft kurz nach dem Auftreffen des Köders, aber diesem Burschen muss ich wohl direkt ins Maul geworfen haben. Ein Jobfish und ein Rainbow Runner ebenfalls auf Stick machten den Angeltag jedoch trotzdem angenehm rund. Am folgenden Tag, sprich Montag dem 06., ging es dann zusammen mit Gerhard aus Deutschland sowie Skipper Greg und Crew Phil aus Aquatic Dream zum Jigging an den östlichen Drop. Das ging zwar ohne Riesen ab, aber bei rund 50 Fischen, darunter zwei kleinere Doggies sowie einige Amberjacks und Amacos, war es eine solide Geschichte.

Nur an die Yellowfins war an diesem Tag mit Oberflächenködern so gut wie kein rankommen. Ein einziger liess sich haken, ging dann aber kurz vor dem Boot auch noch verloren. Trotzdem hatten wir Spass, und ich danke Gerhard herzlich, dass er mich neben der Kameratätigkeit auch hat mitfischen lassen. Ziel war meine PE2.5 Jiggingcombo mal an den Grenzbereich zu bekommen. Hat nicht ganz geklappt, aber ein Amaco aus 120m Tiefe auf einen 75g Jig am 30lb Vorfach war zumindest ein Hinweis, dass es viel heftiger dann doch besser nicht kommen sollte. Nächster Tag, selbes Boot, aber andere Gäste und Programm: Vorjahresgast Marc und Warmwasserfrischling Stefan sollten sich beim Poppern um eine Insel am nördlichen Drop sowie Jigging austoben. Der erste Teil klappte hervorragend, die Jobfish waren richtig gut drauf.

Doggies in allen Grössen zeigten sich ebenfalls fortlaufend. Leider blieb jedoch von den etlichen Bissen nur der mit Abstand kleinste hängen. Die anderen schüttelten sich frei, und der Grösste um 35kg brach Marc die eine Drillingsflunke, an der er hing, glatt ab. Dafür wurde er aber mit diesem tollem Bohar Snapper zumindest ein bisschen entschädigt.

Das anschliessende Jigging bei stark fallendem Wasserstand und um eine sehr niedrige Ebbe lief dann zahlenmässig ein wenig zäh, aber trotzdem kamen einige schöne Fische wie dieser sehr vorzeigbare Doggie herum.

Und einen für unsere Verhältnisse wirklich tollen Black Trevally konnte Marc auch noch nachlegen.

Gregs Vorschlag, es nochmals werfend auf die gelegentlich auftauchenden Tune zu versuchen, wurde als angenehme Abwechselung dankbar aufgenommen, und die Zielfische liessen sich prompt nicht lumpen. Der Grösste von drei gleichzeitig gehakten aus dem folgenden Bild ging kurz vor dem Boot ab und taumelte benommen in die Tiefe. Phil sprang einfach hinterher und tauchte ihn raus – trotz der in dem Gebiet nicht seltenen Haie, die sich oft genug an den hochkommenden Jiggingfischen gütlich tun. Kein Feigling offenbar, aber unnötig lang im Wasser blieb er mit dem Fisch in der Hand dann lieber doch nicht.

Auf der Rückfahrt liessen sich nochmal hier und dort unter fischenden Vögeln Räuber anwerfen und in Form von weiteren Tunen und Dorados durch beide Angler fangen. Damit vervollständigte sich auch die Farbpalette der Fänge und ein sehr gelungener Angeltag. Die beiden begleitenden Damen waren sich jedenfalls einig dass Angeln keineswegs langweilig sei – kann es ein schöneres Kompliment geben?

Dieser wirklich abwechselungsreiche Trip lässt sich im Video auch nochmal miterleben, und wer genau hinschaut wird sicher auch einiger der Doggies im Wasser erkennen. Am Donnerstag, dem 09., ging es dann in exakt gleicher Besetzung um die Inseln auf die Suche nach GTs. Selbige gestaltete sich mühselig, die Biester waren an keinem der vielen angesteuerten Plätze wirklich aktiv. Stefan hatte mal zwei Fehlattacken, ansonsten mussten ich die beiden lange mit ein paar Pickhandle Barracudas und Jobfish begnügen. Schon spät am Nachmittag bekam Stefan dann doch noch einen GT kurz ans Band, aber der stieg aus, und als der Popper wieder an Bord kam hatten sich die Haken ineinander verhakelt. Was für ein Pech, dass der GT ausgerechnet bei diesem Wurf zuschnappte! Immerhin wurde aber doch noch ein bisschen gedrillt, Marc erwischte einen Gelbflossentun und beide noch einen Hai.

Um diese beschriebenen Angeltage herum hatte Greg auch noch einen Stammgast zum Fliegenfischen. Selbiger hatte jedoch am Freitag, dem 10., bereits leichte Wehwehchen und ein bisschen zu windig zum „Wedeln“ war es an dem Tag auch. Also wurde stattdessen auf Spinnfischen sowie nebenbei ein paar Würfe mit Poppern umgestellt. Und es kam wie es kommen musste: Bereits beim zweiten Wurf an einem am Vortag wirklich gründlich ausgefischten Platz hing ein GT. Der schaffte es zwar leider in die Felsen und kam ab, und auch einige weitere Raises brachten nur noch Fehlbisse. Aber wieder mal zeigte sich, dass diese Fische bzw. deren Aktivitätsphasen völlig unberechenbar sind. Dass Poppern hier aber auch ohne GT richtig cool laufen kann zeigte sich dann wenig später, denn einen Segelfisch auf diese Methode zu fangen ist sicher auch für abgebrühte Angler ein besonderes Erlebnis.

Der Fisch wurde natürlich wie auf dem Boot üblich releast. Toll auch dass der Gast in diesen Tag sein Hauptziel nach etlichen Jahren erreichen konnte, nämlich einen Dorado auf Fliege zu fangen. 

Und zwar nicht geschleppt, sondern den Trupp schulmässig angeworfen. Das sei nur so am Rande erwähnt um aufzuzeigen, welche unendlich vielfältigen anglerischen Möglichkeiten die Seychellen gerade um diese Jahreszeit bieten. Parallel zu all dieser Fischerei war Mervin (Divinity) die ganze Woche mit einer Gruppe eines französischen Geräteherstellers unterwegs. Diese war mit Kameras bis an die Zähne bewaffnet, und so entstand eine ganze Menge Bildmaterial tollster Fänge. Allerdings bedung sich die Gruppe aus, dieses Material zunächst exklusiv für ihr eigenes Marketing zu verwenden, und damit blieben für dieses Format nur ein paar Bilder aus Mervins und Stephens Handys. Jigging am Drop brachte bereits am ersten Tag über hundert Fische. Neben Amberjacks und den sonstigen üblichen Verdächtigen wurde auch ein Sail auf Jig releast, und ein Marlin nahm einen Jig direkt unter dem Boot. Der war aber am 80lb Vorfach nicht zu halten. Dazu gab es Doggies bis an die 50kg. 

Am zweiten Tag ging es vergleichbar weiter. Der zwar nicht nach absoluter Grösse, aber trotzdem im Hinblick auf das Artenmaximum herausragende Fisch war dabei ein Rusty Job, der wohl am Weltrekord mindestens gekratzt haben dürfte, aber leider weder gewogen noch ins Bild gesetzt wurde. An einem Tag konzentrierte sich die Gruppe rein auf das Anwerfen von Tunen mit Oberflächenködern und fing 28 Stück bis an die 30kg-Marke. Einige Grössere gingen noch verloren, da entgegen Mervins Rat zu leicht gefischt wurde. Das kostete auch beim Poppern auf GTs einige Fische, aber an dem Tag konnte die Gruppe trotzdem 5 bis über 30kg releasen und ein Monster zerbrach einen Haken. 

An einem Tag war am östlichen Drop Null Drift, das Jigging damit schwierig, aber in grosser Tiefe liessen sich dennoch ein paar fette Grouper haken. Solche Kaliber aus über 150m Tiefe hochzupumpen dürfte jedes Fitnessstudio obsolet machen.

Insgesamt waren die Angler mehr als glücklich und offenbar auch gründlich ausgepowert, denn ihren letzten Angeltag sagten sie zugunsten von etwas Erholung und Sightseeing ab. Macht irgendwie auch Sinn, denn nur zum Angeln herzukommen, und die ganze übrige Faszination und Schönheit dieses Ortes zu verpassen, wäre wirklich eine Schande. Aber den letztmöglichen Angeltag sausen zu lassen? Das macht man wirklich nur, wenn man sich wirklich plattgefischt und alle Träume erfüllt hat. Vergangenes Wochenende war es dann richtig regnerisch und dazu nochmal ziemlich windig aus Südost. Insofern war ich überrascht dass Mervin Sonntag mit seiner neuen Gruppe um Vorjahresgast Tadej draussen am Drop zum Jigging war. Trotz sehr rauher See hat sich das aber vollends gelohnt, dieser Amberjack war bei Weitem nicht der einzige tolle Fisch unter den knapp 70 gefangenen.

Auch die Grouper waren wieder am Start.

Und ebenfalls einige der phantastisch gefärbten und extrem schmackhaften Ruby Snapper.

Montag stieg ich dann mit zu, und bei nun wieder Ententeich entwickelte sich erneut ein tolles Angeln. Die Gelbflossentune zeigten sich diesmal zwar nicht anwurfwillig, aber auf Jig klappte es.

Bei kaum Drift war die Beisslust auch im Tiefen etwas weniger ausgeprägt als am Vortag, aber zu meckern gab es trotzdem überhaupt nichts. Da dieser Report sonst aus allen Nähten platzen würde hier mal eine kleine Bildcollage.

Nachmittags kam um eine kleine Erhebung nahe der Abbruchkante nochmal richitg Leben in die Bude. Fast jedes Ablassen eines Jigs brachte Rainbow Runner, Bonitos, Jobfish und allerlei Trevallies an die Haken.

Allerdings fanden sich auch die Haie ein, darunter etliche Grosse mit einem knapp 3m langen Hammerhai an der Spitze, und holten sich ihren Teil an Fischen, Assist Hooks und Jigs. Ein paar mussten aber auch zum Bordzahnarzt.

Gestern ging es dann in selber Besetzung zum Topwater-Fischen um die Inseln. Der Start war insofern etwas unglücklich, als dass ganz früh erstmal zwei Fehlattacken von richtig grossen Doggies um 35 bzw. über 50kg zu verzeichnen waren. Die Haie hingegen hatten ihr Zielwässerchen wohl bereits getrunken, und nahmen etliche nicht eben günstige Oberflächenköder aus dem Arsenal. Von da an ging es aber stetig aufwärts, kleinere Fische wie Job, Baracudas etc. bleiben mal unerwähnt: Zunächst produzierte ein Platz erst zwei Baby-GTs um 5kg bevor sich einer der seltenen Teenager um 17kg einstellte. In der Folge gab ein paar Gelbflossentune, dann nach dem Ausstieg eines grösseren einen kleineren Doggie und wenig später einen Sail auf Popper.

Nun fehlte nur noch ein richtiger GT, und nach dem Fang eines weiteren Zwergs stellte sich der dann wie ersehnt auch noch ein. 

Mit um 24kg in Exemplar im Durchschnittsformat, aber das rundete den unterhaltsamen Tag in teils wirren Wetterbedingungen natürlich perfekt ab. Lebendige Eindrücke vom Geschehen finden sich ebenfalls im Videoclip, und auf Facebook finden sich noch deutlich mehr Bilder aus den letzten 2 Wochen, als hier unterzubringen waren. Einfach mal reinschauen.

In jedem Fall ist die Anglergruppe mehr als glücklich, dazu tief beeindruckt von der häufig fast surrealen Umgebung und freut sich auf die kommenden Trips. Heute sind sie wieder draussen, aber ich sitze daheim am Report und bin gespannt, was es heute Abend zu berichten gibt. Zu guter Letzt noch ein schneller Blick auf`s Trolling: An den windstillen und heissen Tagen sprangen die Fische wie so oft nicht gerade in die Boote, aber wenn es bisschen blies ging doch einiges. Ein paar Marline wurden gemeldet, und die Sails zeigen sich weiterhin, sobald es aus Süden pustet. Sonst sorgen die zahlreich vorhandenen Tune und Dorados sowie sonstigen Gamefish wie solche Wahoos und Barracudas von Christian (Djab Lavwal) für beste Unterhaltung und gute Stimmung.

So viel für diesmal, aber die gerade verabreichte Dosis an Bildern und Fangmeldungen dürfte ja für`s Erste ausreichend sein. 

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

Links

Seychelles fishing video channel
Seychelles fishing weather forecast
Seychelles fishing tide forecast
EN DE