Da hatte ich im letzten Report fast schon überschwänglich von Top-Angelei an allen Fronten berichtet, und prompt gab es danach zumindest punktuell auf die Nase. Ein Tag knallhartes Popping auf GTs mit Kumpel Jörg am 15. brachte nur einen lustlosen Nachläufer und ein paar Haie an die Oberfläche. Tags drauf am Drop mit Mervin und dann auch wieder Marco kam das Jigging speziell morgens sehr zäh in die Gänge, aber verbesserte sich nachmittags. Eine Handvoll Tune Topwater lockerten die Nummer zusätzlich ganz nett auf. Nur die Haie waren zahlreich und ausgesprochen lästig.
Am Folgetag fischten meine Freunde mit der Fliege hier am Haus, und hatten Spass mit insgesamt 5 sehr anständigen Trevallies. Jörg wurde von einem deutlichen Grösseren im Bereich von 15-20kg gereeft und ein grosser Barrakuda kappte das Tippet.
Insofern waren sie zufrieden, das auch am 18. wieder zu tun, aber es lief nicht mehr. Genau so wenig auf einer Halbtagestour GT Popping mit Mervin für Max aus Deutschland. Ich habe kaum jemals einen Einsteiger in diese Angelei so gut und hart fischen sehen, insofern tat es mir extrem leid für den netten Kerl, dass weder er noch Mervin höchstselbst einen der grauen Lumpen an die Lures bringen konnte. Auch Mervin war von Max so beeindruckt, dass er den halben Tag auf 7,5 Stunden streckte, aber es half alles nichts. An diesen Tagen und danach fischten sowohl Greg auf Bite Me als auch Brandon auf Island Rhythm mit Gruppen am Drop. Bei ersterem war es hauptsächlich Poppern auf die allerdings weiterhin wenig kooperativen Tune, und Jigging, das im Schnitt ordentlich, aber auch nicht ganz konstant lief.
Topfang zwischen vielen schönen Fischen war sicher dieser tolle Doggie.
Brandon arbeitet sich ganz gut ins Jigging hinein, auch da waren die Fänge alles in allem ordentlich. Zwischendurch wurde geschleppt, und da sich die Aktivität und insbesondere die Sails an den Drop verzogen hatten, war das recht erfolgeich. Fast jeden Tag fingen sie Segelfische, einmal sogar drei. Was mich besonders freut ist dass der Youngster diese auch releast. Bekam eine ganze Menge Videoclips davon, leider über WhatsApp, und damit zu gering aufgelöst, um davon ein Bild zu ziehen. Also gibt es für ihn an dieser Stelle ein Lob und für Euch ein paar Bilder von den Jigfängen.
Am 20. bin ich mit Kumpel Marco los, um südlich von La Digue zu fischen. Nur je eine Stunde Poppern morgens und nachmittags brachte ein bisschen Aktion in Form einer potentiellen GT-Attacke sowie Nachläufern und Fehlbissen von Bluefin Trevallies sowie eines absolut kapitalen Jobfishs, der leider nicht hängen blieb. Das leichte Jigging war von der Bissfrequenz nett, allerdings machten uns die Pickhandle Barracudas und Haie schwer zu schaffen. Ausser zwei Golden Trevallies bekamen wir nur die kleinen und schnell hochzudrehenden Fische bis etwa 2kg raus, der Rest wurde konsequent abgefressen, und fast 20 Jigs gingen flöten.
Tags drauf ging es für uns drei nochmals mit Mervin und hohen Hoffnungen an den Drop, aber das wurde bei drückend schwülem Wetter hart. Bis Mittags hatten wir nur knapp zwei Dutzend kleine Grouper, dann kam endlich ein etwas besserer Fisch für Marco in Form dieses allerdings auch nicht wirklich grossen Doggies.
Ein Duchbruch war das allerdings nicht, die ganze Jiggerei brachte auch danach nur noch zwei bessere Yellowtail Trevallies und einige Jobfish sowie einen Tun für Mervin aus Marcos SlowPitch zwischen den kleinen Groupern. Auch das Topwaterfischen lief unrund. Zwar kam ein Sail mal meinen Popper begucken, aber nur ein einziger Tun nahm den irgendwann endlich mal, und Jörg hatte einen auf Stickbait. Dazu kamen noch zwei auf einen zwischendurch geschleppten Lure. Der eine schepperte direkt am Boot drauf, als Marco den Köder gerade aus dem Wasser hob - Glück dass dabei seine Popperrute im Rutenhalter nicht brach.
In fortan sehr wechselhaftem und teils windigem Wetter mit schräg auflandigem Wind war das Fliegenfischen hier am Haus nicht mehr produktiv, so dass wir es auch mal anderswo probierten. An der so früh morgens absolut wundervollen Anse Lazio kam ausser ein paar kleinen Fischen nichts, und auch auf dem Flat an einem von Mervin netterweise gemeldeten Baitball abends neben einem GT von knapp 30cm nur ein besserer Fisch. Der Brassy Trevally war allerdings wieder ordentlich, und abgesehen von Bonefish nebenbei der erste Gute dort für mich. Der Bait macht´s halt aus.
Am 25. reisten die beiden Jungs ab. Alles in allem war das Fliegenfischen über die gemeinsamen zwei Wochen wirklich nett, der Rest hingegen diesmal eher durchwachsen. An dem Tag war Mervin mit meinen beiden zum Familienurlaub mal wieder hier weilenden, langjährigen Freunden Thomas & Thomas am Drop: Tune überall, aber auf geworfene Köder reagierten die gar nicht, jedoch auf Schlepp zumindest halbwegs. Insgesamt 8 kamen raus, und dazu zwei Wahoos bis 20kg, aber Schwertträger sahen sie überraschend keinen einzigen. Insgesamt scheinen sich die kleineren Gamefish wieder mehr auf die Inseln zuzubewegen, nachdem die touristischen Trolingboote dort zuletzt eher wenig zu Tage förderten.
An den Tagen danach war ich zunächst mit Hausputz und Voebereitungen für den Besuch meines nichtangelnden Vaters beschäftigt, aber das Wetter war eh mies. Die Hausbucht fällt seither auch aus, Dank des vielen Regens, erstmalig teils kräftiger nördlicher Winde, und der wieder aufgekommenen Unterströmung sieht diese aus wie eine Riesentasse Cafe Latte mit Käutern und Quirl auf Vollgas drin. Draussen war die See bis Mitte der Woche
aber glatter und es auch weniger regnerisch. Greg nutzte das an einem halben Tag Trolling zum Fang einer bunten Tüte aus Tunen und Wahoos sowie dieses releasten Sails. Mervin fischte Dienstag und Mittwoch mit zwei Gästen am Drop. Die Tune liessen sich weiter trotz Sichtbarkeit nicht an die Topwaterköder locken, aber Jigging war nett mit eigentlich allem ausser Amberjacks sowie Doggies in mittleren Grössen.
Einer von geschätzt um 60kg nahm direkt unter dem Boot einen Jig an der Slow Pitch, aber ging nach längerem Drill verloren, und weitere Fische waren selbst am starken Gerät nicht zu stoppen. Bessere Grouper gingen auch gut, und in dem einen mitgenommenen fanden sie auch noch einen Jig, der Mervin sehr bekannt vorkam.
Auf dem Heimweg wurde noch mit Erfolg, u.a. einem fetten Barracuda, getrollt. Dass sich die pelagische Aktivität wieder gen die Inseln verschiebt bestätigte auch Brandon. Am Drop ging beim Trolling an einem Tag rein nichts ausser ein paar Bonitos, der Trip wurde per Bottom Fishing gerettet. Anderntags auf dem Plateau hingegen releaste das Boot satte vier Segelfische. Gestern ging es zum ersten von sechs gebuchten Tagen mit Stammgast und mittlerweile auch Freund Jürgen samt Begleitern Tom und Andreas auf Mervins Divinity an den Drop. Bei Abfahrt war es nur wie in den Vortagen regnerisch, aber angekommen fanden wir uns in 20Kn Nordwest und 2,5m hohen Wellen wieder. Nach einer Stunde und ein paar kleineren Jiggingfängen in wirklich kaum noch fischbaren Bedingungen kam die Bitte zur Heimkehr. Diese dauerte fast gerade in das Wetter steuernd rund 3,5 Stunden, und bei der langsamen Geschwindigkeit wurde noch bisschen getrollt. Das brachte drei Wahoos und ein paar Bonitos sowie die Erkenntnis, dass zumindest die heutige Ausfahrt ausfallen würde. Andreas, dessen Seychellen-Urlaub morgen bereits zuende geht, konnte das lockerer nehmen, denn er hatte auf Mahe vom Ufer aus bereits zwei absolute Ausnahmefänge an der Spinnrute gemacht. Der Golden Trevally ist vom Strand bereits ein Traum, aber einen Queenfish dieser Grösse hab ich hier noch nie gesehen. Gratulation!
Ebenfalls Stammgast und Freund Stephan aus Deutschland ist derzeit auf Denis Island und berichtete von teils gutem, teils zähem Jigging und Trolling. Bei letzterem kamen aber ein Sail und ein kleiner Blauer Marlin herum. Richtig gefreut hat er sich allerdings über diesen dort hart erarbeiteten Bonefish. Was für ein cooles Bild.
Auch heute ist das Wetter übel, und ich kann nur hoffen dass es umgehend besser wird. Für die Angelgäste hier auf Praslin, aber auch im Hinblick auf unseren morgen startenden, einwöchigen Cat-Trip gen Ile Plate und Constance Bank. Allerdings sieht es dafür alles andere als gut aus, denn das US-Wettermodell besteht auf einem sich genau dort an diesem Wochenende bildenden und nur langsam südwärts ziehenden Zyklon. Dann sind wir angeschmiert. Das europäische Modell sieht diesen zwar auch vor, aber weiter im Westen, und schnell abziehend mit quasi perfektem Wetter dahinter. Hier und bei meine holländischen Freunden brennen nachvollziehbarerweise bereits ein paar Kerzen.
Dieser Report kommt aufgrund zeitlicher Enge meinerseits eher kurz daher. In den Tagen nach der letzten Ausgabe fischte Mervin (Divinity) mit Kobi und seinen israelischen Freunden noch bis zum 04. weiter. Die Jiggerei lag im üblichen Schnitt, allerdings waren aufgrund der Affinität zum Slow Pitch Jigging sehr viele kleine Grouper zwischen den Amberjacks, Black Trevallies und anderen gängigen Fängen. Die Tune blieben weiterhin nur manchmal ansprechbar, aber wenn sie es waren sah das gut aus.
Am 05. hatte er den ersten Tag mit einer neuen Gruppe und sandte morgens kaum eine halbe Stunde nach Angelbeginn gleich mal dieses Foto eines überdurchschnittlichen GTs von 134cm Länge.
Im Laufe des Tages kamen noch zwei in üblicher Grösse dazu. Hier einer davon.
Greg (Bite Me) mit seinen beiden deutschen Gästen hatte diesbezüglich am Vortag leider weniger Glück. Zwar fing alles mit einem für das Plateau sehr vorzeigbaren Tun schon beim zweiten Wurf und auf einem flachen GT-Spot gut an.
Danach wurde es allerdings zäh. Nur ein GT liess sich blicken, beschädigte zwar den Cup des Poppers, aber hing nicht. Beim nächsten Trip waren sie am Drop, erwischten ein paar Tune auf Popper und raisten dabei auch einen Trupp Dorados sowie zwei Segelfische. Ein weiterer liess sich später beim Platzwechsel auf einen geschleppten Lure fangen.
Am 08. kam Mervin mit seiner Truppe und ein paar Tunen rein. Die mussten sich fast alle in die Backbordfischbox quetschen, denn die andere war gründlich belegt. Sattes Ding von 83kg, und auf Popper ein fantastischer Fang. Ein wohl noch deutlich Grösserer langte leider daneben.
Tags drauf waren die Tune nicht zu sehen, das Jigging lief solide aber unspektakulär. Völlig verschoben hatte sich derweil das Schema beim Trolling, zumindest aus den klassischen Gebieten nördlich und östlich von Praslin hatten sich die kleineren Gamefish vorläufig verabschiedet. Nur Segelfische sind offenbar in guten Zahlen da geblieben, Christian (Djab Lavwal) erwischte aber an drei halben Tagen jeweils einen, und auch Greg sammelte noch einen ein. In solchen Situationen zeigen sich die Unterschiede zu den eher touristisch fischenden Booten, die eher leer reinkamen, deutlich.
Am Sonntag dem 10. ging es mit meinen alljährlichen Gästen und Kumpels Marco und Jörg auf`s Wasser. Leichtes Jigging brachte den üblichen Mix aus rund 40 zum Teil ganz passablen Groupern und Snappern, dazu zwei Tune. Beim Poppern nahm ein Hai einen weiteren, so dass uns nur der Kopf blieb. Dazu wurden ein halbes Dutzend Haie vermieden und eine Handvoll weiterer Fische geraist, die ich gegen die Sonne nicht identifizieren konnte. Jörg war sich aber sicher mindestens zwei normalgrosse GTs gesehen zu haben, und einen Zwerg strichen wir noch am Hafenfelsen ein. Da er seine Kamera irgendwie auf einen Dunkelmodus gestellt hatte waren leider alle Bilder unbrauchbar. Schlimmer noch dass ein Motor wieder Probleme macht, und somit konnten wir am folgenden Tag nur einen Miniausflug starten. Mit den Fliegenruten ging es an die traumhafte Anse La Farine, die nur über das Wasser erreichbar ist.
Das dortige Hotel wurde vorletztes Jahr Knall auf Fall geschlossen, so dass der Platz nun ziemlich unberührt ist. Leider war das Wasser nur in einem kurzen Zeitfenster niedrig genug zum Waten und Spotten, und in der Zeit liessen sich hauptsächlich Thumbprint Snapper in allerdings besseren Grössen fangen. Wirklich grosse Fische ab so etwa 50cm sahen wir nur drei, insofern war es anglerisch etwas enttäuschend. Von einem hier leider nicht vorhandenen Skiff dürfte dort allerdings wohl eine tolle Angelei möglich sein. Abends meldete Greg keine Tune vom Drop, stattdessen allerdings einen auf Popper geraisten sowie einen auf Schlepp gefangenen Sail. Dabei kamen auch noch Wahoo und Dorado an den Haken, und mit nur einer Jiggingrute an Bord u.a. auch noch nette Amberjacks und ein Doggie an Bord.
Mervin liess es derweil mit Gästen beim Poppern auf GTs ordentlich krachen, insgesamt vier von den Brummern an einem Vormittag sind ein Spitzenergebnis.
Da ein Vergaserkit für meinen maladen Motor aus Mahe zu bestellen waren mussten meine Kumpels und ich uns hier derweil weiter mit den Fliegenruten begnügen. Die Hausbucht war in der vergangenen Woche während der unausgeprägten Tiden um den Halbmond recht tot, aber zum Glück kam nun kurz vor Vollmond wieder Leben rein, und wir hatten Dienstag richtig Spass: je zwei bessere Tarpone, Permits und einige passable Trevallies sorgten für gute Laune.
Von Letzteren sahen wir etliche mehr, und auch deutlich Grössere. Diese taten sich an den fetten Grossaugenmakrelen gütlich, die sich eingestellt hatten, und auch fortlaufend an die Fliegen gingen. Gute Kämpfer, und jeder von uns fing so um die 20 Stück.
Dazu gab es reichlich des üblichen Krams wie Snapper, Threadfin, Trompetenfisch etc., sprich wir hatten Action nonstop. Sandro war derweil am Drop, berichtete von an die 10 geraisten, aber unlustigen Sails, einem verpassten Marlin und einem ausgestiegenen, offenbar richtig grossen Tun. Die pelagische Aktivität hat sich also sehr nach dort draussen verschoben. Meine Freunde haben hier heute mangels Boot wieder mit der Fliege gefischt, und ein paar weitere schöne Fische gefangen.
Ich blieb mal aussen vor, denn die Ersatzteile für den Motor kamen bei, und der Mechaniker musste an`s Werk gebracht werden. Dazu war dieser Report fertig zu stellen, damit wir ab morgen hoffentlich ohne weiteren Verdruss vom Kahn fischen können.
Die früheren Berichte finden sich im Archiv.