Reports September 2014

30. September 2014

Auch im September hatte der Südostpassat die Seychellen noch fest im Griff. Zum Monatsanfang und -Ende gab es kurz jeweils eine etwas ruhigere Phasen mit Winden um die 12-14 Knoten, aber dazwischen kaum mal einen Tag, an dem es nicht mit 17-22 Knoten blies. Wenn allerdings gefischt werden konnte, verlief das zumeist ziemlich gut und teilweise sogar überragend.

 

Am 03. hatte Christian (Djab Lavwal) einen halben Tag mit 3 Wahoos, einem Dorado und Bonitos, und am 04. fischte Edwin (Dan Zil) ebenfalls einen halben Tag in rauhem Wetter. Dabei kamen erneut 3 Wahoos, dazu 3 Gelbflossentune und Bonitos herum. Am ersten Septemberwochenende liess der Wind dann etwas nach. Das wurde aufgrund eines dreitägigen Inselfests allerdings kaum genutzt, alles feierte. Im Rahmenprogramm gab es auch ein kleines Turnier für semiprofessionelle Handleinenfischer (5 Boote), dabei tauchte neben allerlei Grundfischen auch dieser ansehnliche Barrakuda auf:

Lediglich Kumpel Carlos hatte am Freitag für seinen Boss eine Tour, und die war richtig gut. Nachdem in immer noch hoher Dünung bereits reichlich Wahoos und Tune gefangen wurden kam auch noch ein Sail dazu. Und kurz vor Lines Out stieg dann auch noch ein Marlin von rund 70kg ein. Zum Wochenanfang hatte Bertrand (Yam Sing) zwei Touren an aufeinanderfolgenden Tagen. Neben Tunen, Dorados und Bonitos brachte der erste Trip satte 21 Wahoos und der Zweite nochmal 15. Ab Monatsmitte kam zum Starkwind dann auch noch teils heftiger Regen dazu, und es ging erstmal so ziemlich wenig. Mathieu wollte dennoch zum Drop Off, aber unterwegs wurde klar, dass das bei dem Wetter nicht ging. So fischten sie um die Inseln bei wirklich üblen Bedingungen und kehrten mit ein paar Wahoos und Dorados sowie Bonitos zurück. Auch Carlos fischte in diesen Tagen nochmals, aber da blieb es wiederum bei einem halben Dutzend Wahoos, einem Dorado und den üblichen Bonitos. Richtung des folgenden Wochenendes beruhigte sich die Lage wieder ein wenig und aus Mahe kam eine schöne Fangmeldung vom 20. mit einem Sail von 32kg, grossen Tunen und gleich 2 Marlins. Hier auf Praslin meldete ein privates Boot den üblichen Mischfang aus Dorados, Wahoos und Tunen sowie dazu einen verpassten Sail. Schade, wäre ein weiterer Super Grand Slam gewesen. Am 23. gab es dann einen wirklich aussergewöhnlichen Fang: Freund Koos landete diesen wirklich fetten Gelbflossentun:

Ein wirklich schöner Fisch. Aber den beim Uferfischen (auf der Insel Cousine) und dann noch auf Fliege zu erwischen finde ich absolut herausragend. Tags drauf war auch Christian wieder draussen, und verbuchte neben dem üblichen Beifang einen Sail. Am 25. schlug Bertrand dann am Drop Off nochmal richtig zu: Nebst allerlei Beifang verbuchte das Boot 2 Sails von offenbar reichlich vielen Im Spread. Dazu landete die Truppe einen Marlin und verlor zwei Weitere. Dem gegenüber konnte die Fischerei um die Inseln nicht mithalten: Mervin musste sich am Freitag mit ein paar Dorados und Bonitos zufireden geben. Nachdem aber meine Steuerungshydraulik endlich repariert und das Boot gewartet war, konnte uns (Ted, Carlos und ich) weder dies noch das Wetter am 28. von einem Trip abhalten. Leider regnete es durchgehend Katzen und Hunde, und auch die See war sehr unangenehm. Während die alte grosse Dünung noch aus SO kam hatte der Wind über Nacht auf SW gedreht, und so war es nicht nur extrem kabbelig, sondern fast unfischbar. Nach 6h Stunden gaben wir auf, nachdem wir uns zu ein paar Bonitos  und 2 Dorados (ein weiterer ging verloren) und gequält hatten.  Immerhin legte einer davon eine ziemlich beeindruckende Serie von Sprüngen hin.

Kurz vor Feierabend gab es noch einen fulminaten Biss auf einen grösseren Lure am Outrigger, aber der Fisch hing nicht. Als Ted die Schnur wieder einclippen wollte, wurde sie ihm aus der Hand gerissen, und wir sahen kurz das Schwert eines ziemlich grossen Segelfischs in die Luft ragen. Der hätte den Tag noch gerettet, aber auch ein paar Kreise in der Gegend brachten ihn nicht wieder zum Biss. Heute war Mervin nochmal draussen und fing im Norden reichlich Tune und einen Wahoo von über 20kg. Dort ist offenbar aktuell die Aktivität hoch, da wieder mal die kleinen Krabben an der Oberfläche driften. Er sah einige Sails, aber beissen wollten sie heute nicht. Auch um Mahe sind reichlich unterwegs und ebenfalls deutlich beisswilliger als noch vor ein paar Wochen. Dazu wimmelt es dort ebenfalls von Wahoos, wie Faizal noch berichtete. Hab dann eben mal mit Henry Riggs-Miller telefoniert, dem Inhaber von FinS Tackle (www.fins.sc), der auch regelmässig um Denis Island herum fischt. Sein Style ist Ballyhoo am Light Tackle, und das hat er richtig drauf. Zum Monatsanfang war er ein paar Tage dort oben und fischte auf Special K. Ein erster Nachmittag brachte bei 8 geraisten Sails 7 Bisse und letztendlich 5 Tags. Tags drauf gab es dann nochmal einen Getaggten, dazu natürlich jeweils Beifang aus Dorados und Tunen, nur kein Wahoo. Daraus ergaben sich dann am ersten Tag ein paar Grand Slams (3 der 4 Arten) und am zweiten Tag sogar ein Super Grand Slam. Selbiger wurde auch letzte Woche nochmal erzielt mit 11 Dorados, 13 Tunen, einem Wahoo und einem releasten Sail. Am Folgetag war es dann "nur" noch ein Grand Slam, denn der Wahoo liess sich erneut nicht blicken. Und letzten Freitag war er auf Alati ab Mahe am südlichen Drop. Das brachte dann nochmal einen getaggten Black Marlin sowie einen leider im Drill verlorenen Tun, den sie auf 50-70kg schätzten. Henry meinte aber, der beste Tag sei aber die knappe Stunde gewesen, in der er mit seiner dreijährigen Tochter ein bisschen über flachem Wasser schleppte. In der kurze Zeit fing die junge Dame nämlich einen Doggie, einen Green Jobfish, einen Bluefin Trevally und einen Gelbflossentun. Natürlich alles keine Riesen, aber der tolle Anfang einer hoffentlich langen und erfolgreichen Anglerinnenkarriere.

 

Alles in allem war das also sehr okay, wenn man bedenkt wie wenig und unter welch harten Bedingungen gefischt werden konnte. Es zeichnet sich aber ab, dass der Südost aushaucht: Gestern hatte der Wind erstmals auf West gedreht, und das setzt sich auch heute fort. Für die kommende Woche sind wechselnde Winde um die 10 Knoten, teils auch weniger angesagt. Die Bedingungen sollten sich also nun nachhaltig verbessern, und wenn die Windwechsel den Fischen nicht das Maul vernageln können wir uns in den kommenden Wochen hoffentlich auf eine exzellente Fischerei freuen. Aber ich will mal besser nichts beschreien.

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

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