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30. April 2024 - Bildcollagen & Alben zum Vergrössern anklicken

Dieser April brachte uns vor allem in der ersten Monatshälfte eine intensive Fischerei in leider sehr instabilem und tendenziell immer schlechter werdendem Wetter. Letzteres ist äusserst ungewöhnlich, da dieser Monat an sich zu den sonnigsten und ruhigsten im Jahr gehört. Schlüssig scheint, dass die aufgrund des immer noch andauernden El Nino Phänomens weiterhin sehr hohen Wassertemperaturen für eine stark erhöhte Verdunstung sorgen. Daraus bilden sich dann immer wieder massive Wolkenfronten, die sich teils ganz ohne Wind, teils aber auch in heftigen Stürmen abregnen – manchmal nur für eine Stunde oder so, manchmal aber auch anhaltend. Direkt nach Ostern war es aber erstmal noch recht stabil, und so verlief Mervins Trip an den Drop Off durchaus angenehm mit einer Handvoll anständiger Amberjacks neben den üblichen Fängen, sowie zahlreicher Sichtungen allerdings noch unkooperativer Gelbflossentune. Tags drauf fingen sie aber ein halbes Dutzend davon auf Jigs und auch auf Popper. Dazu gab es einen langen Kampf mit diesem Marlin, der leider letzten Endes nicht mehr weit vom Boot doch noch das Vorfach sprengte.

Zwar war die Jiggerei in diesen Tagen nicht mehr ganz so gut wie in weiten Teilen des März, aber Anlass zur Klage gab es auch nicht, wie Brandons Bilder vom selben Tag belegen mögen.

Der 04. war dann ein besonderer Tag für mich, denn nach der leidigen und langwierigen Fussverletzung ging es zum ersten Mal wieder mit auf`s Wasser. Also ab zum Drop mit Mervin sowie dem langjährigen Freund Tommy und seinem Sohn Nick. Während der Sondierung einiger Spots liess sich ein Wahoo erschleppen, und die Jiggerei startete ideal. Nick hatte beim allerersten Ablassen sofort einen guten Fisch am Band, und ebenso Tommy nur Sekunden später. Nur wurde dessen Fisch umgehend von einem Hai vollkonfisziert, und auch von Nicks bekamen wir bloss den Kopf des vormals prächtigen Amberjacks zu sehen. Von da an ging es allerdings nur noch abwärts: Einige gute Fische wurden während der ersten Stunde gehakt, aber alle dann auch von den Haien weggenommen. In der Folgestunde wurden die Bisse immer weniger, die Fänge blieben klein, und ab etwa 11 Uhr ging ausser ein paar wenigen Fehlbissen gar nichts mehr. Mittags kamen zwar die Tune hoch, aber in 2h Jagd kam nur einer an den Haken, und wurde diesen direkt am Boot auch noch los. Wirklich ein sonderbarer Tag in extremer Hitze ohne jeden Wind.

Abends erfuhr ich dann von Brandon, dass seiner Gruppe in einem entfernten Bereich des Drops unsere totale Beissflaute erspart geblieben war. Wie so oft brachte das Slow Pitch Jigging auch bei nachlassender Beisslaune noch Fische, wenn auch zumeist kleinere wie Grouper etc. Und sichtbar weniger Haiärger in der noch guten Phase hatten sie auch.

Tag 2 für Tommy & Nick am 05. war erneut eher mühselig, und die Qualität des Jigging weit weg vom Wahnsinn des Vormonats. Die Handvoll guter Fische mit einem offensichtlichen Monster dazwischen wurde entweder wieder von den Haien kassiert, oder kam sonstwie davon, die Bissfrequenz war unregelmässig und mau. Morgens mal kurz sichtbare und angeworfene Tune zeigten gar kein Interesse. Mittags kamen sie wie so oft noch ein paar Mal hoch, aber nur Mervin bekam eine einzige Fehlattacke auf Popper. Vermutlich waren alle Fische auf die winzig kleinen Brutfische von gerade mal 2-3cm fixiert, die die Fänge in Mengen herauswürgten. Letzten Endes schleppten wir dann zwei grosse Lures um die Tune, und fingen binnen Minuten erst einen aus einem Doppelbiss, bei dem der klar Grössere leider ausstieg. Direkt danach gab es noch einen sowie einen Wahoo, bevor der Spuk auch schon wieder vorbei war. Das wiederum passte nun gar nicht zu der angesprochenen Kleinfuttertheorie. Alles sehr sonderbar.

Brandon wiederum fischte währenddessen einen von den Praslin-Booten eher selten angesteuerten Bereich des Drops und berichtete von stabilen Fängen bis 10:30 Uhr,  aber danach trotz Slow Pitch totaler Flaute. Entsprechend also dem, was wir am Vortag ganz woanders erlebt hatten.

Wesentlich zufriedener konnten Greg & Andre samt ihrem Gast sein, denn sie erwischten einen weiteren Segelfisch auf Fliege auf dem Plateau. Genial. Gerade da die Trollingboote in dem Gebiet in diesen Tagen kaum einen Fisch oder auch nur Biss bekamen. 

Fragende Gesichter also allerorten. Aber nicht für lange, denn das Jigging lief am nächsten Tag schon wieder voll an. Das hier ist nur eine Auswahl von Brandons Fängen.

Auch Mervin mit einer anderen Gruppe sammelte all die üblichen Verdächtigen ein – nur merkwürdigerweise keinen einzigen Amberjack. Ausserdem berichtete er von einem verlorenen Monsterdoggie sowie einem beim Poppern auf die zahllos sichtbaren, aber völlig uninteressierten Tune kurz gehakten Marlin.

Am 07. war nur Mervin draussen. Das war Tommy & Nicks letzter Tag, leider konnte ich nicht dabei sein. Zu schade, denn der positive Trend setzte sich fort, und die Tour wurde richtig cool: Früh ein Marlin auf Schlepp, danach sehr solides Jigging mit Amberjacks und den sonstigen Fängen. Die Wahoos gab es auch auf Jig, dazu ging ein richtig grosser Doggie verloren, und einer wurde direkt am Boot von den Haien zerlegt. Die Gangster blieben den ganzen Tag lästig, und waren der einzige Verdruss. Nachmittags kamen die Tune wieder hoch, und diesmal liessen sich sogar ein paar auf Popper einsammeln. Sprich, alle Angelarten fingen. Ein perfektes Beispiel für die hier so vielseitige, und oft spektakuläre Angelei. Und meinerseits war ich ausgesprochen froh, dass Tommy bei seinem ich glaube nunmehr vierten Besuch hier, nachdem er bisher immer wirklich aussergewöhnliches Pech hatte, das endlich mal erleben durfte.

Das war fein, aber dass auf jedes Hoch ein Tief folgt, wurde unmittelbar und buchstäblich deutlich, denn die beiden nächsten Tage fielen anglerisch komplett dem Wetter zum Opfer. Am 10. entwickelte sich eine Tour zum Drop mit Gunnar aus Österreich und Mervin zu einem der miesesten Angeltage, die ich hier je erlebt habe: 6 Stunden harten Jiggings durch 3 Angler – Mervin, Crew Geremy und ich fischten abwechselnd mit – brachten gerade mal knapp 15 Bisse. Das war schon kläglich, aber ausser 2 Bonitos und einem in 200m Tiefe am Grund gehakten, winzigen Gelbflossentun (Was hat der da zu suchen...?) wurden alle Fische von Haien weggenommen. Immerhin kam während einer Erholungsstunde Trolling ein anständiger Tun in`s Boot. Und von den paar wenigen, am Nachmittag beim Jiggen gehakten Fischen liessen uns die Haie nicht einen einzigen übrig. Schlimm genug, aber als Mervin auf dem Heimweg noch an einem GT-Spot kurz hielt, bekam Gunnar direkt den Einschlag, und dabei riss seine Hauptschnur. An manchen Tagen bleibt man einfach besser im Bett.

So fühlte sich auch Sandro an diesem Abend, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Seine neue Gruppe verlor gleich vier richtig fette Doggies, und ein weiterer wurde von Haien zerfetzt. In Anbetracht einiger zerlegter Ruten und gespoolter Rollen sowie einem ausgestiegenen Segelfisch und kaum einem Fang herrschte auch dort maximaler Frust. Am nächsten Morgen wurden aufgrund einer für den Lauf des Tages angesagten Schlechtwetterfront alle Trips zum Drop abgesagt. Da es morgens jedoch noch halbwegs okay aussah, schipperten zumindest Greg & Andre mit dem deutschen Angler Marcus für einen halben Tag zum GT-Poppern los. Aber der Zielfisch zeigte sich gar nicht, stattdessen gab es nur Hai, das Wetter wurde schlechter, Marcus unpässlicher, und etwas verfrühter Abbruch sorgte zumindest für Heimkehr ganz kurz, bevor der Sturm richtig losbrach. Selbiger legte sich aber über Nacht, und so konnte Sandro mit seiner Gruppe tags drauf wieder sehr solides Jigging geniessen.

Genau so ging es zeitgleich Brandon.

Am 13. hätten Stammgast und mittlerweile auch Kumpel Michäas samt seinem in dieser Angelei noch unbedarften Bruder Cornelius ihren dritten Tag mit Sandro fischen sollen, aber aufgrund der wetterbedingten Ausfalltage war es ihre erste Tour. Früh war das Jigging gut mit unter anderem einem ordentlichen Doggie, aber dann wurden einerseits die Haie wieder lästig, und auch die Bissfrequenz liess mit fallender Tide immer mehr nach. Immerhin brachte eine Weile Jagd auf Tune vier Bisse und daraus zwei gelandete Exemplare. Da auch noch ein Segelfisch und ein Wahoo einen Popper verfehlten, und letzterer dabei beinahe in`s Boot gesprungen wäre, hatten wir trotzdem einen ganz lebhaften Tag dort draussen.

Da Sandro aufgrund seiner intensiven Buchungslage die beiden nicht mehr skippern konnte, habe ich sie dann in Lücken bei Mervin noch untergebracht, und so fuhren sie am nächsten Morgen mit ihm auf GTs. Für Michäas lief das ausgesprochen unglücklich, denn gleich drei fette GTs stiegen ihm einfach aus, ohne dass irgendein Problem oder Fehler seinerseits erkennbar gewesen wäre. Cornelius hingegen, der für`s Poppern ebenso viel Talent zeigte, wie für`s Jigging, bekam einen. An dem allerdings offensichtlich auch noch jemand anderes starkes Interesse gezeigt hatte.

Die Truppe fischte dabei in ununterbrochenem Regen und phasenweise stark auffrischendem Wind, die sich beide erst nach Mittag legten. In dem gleichen, üblen Wetter war ich unterdessen mit Brandon und den beiden deutschen Anglern Marcus und Heiko zum Drop geschippert, um zu schleppen und zu jiggen. Die Bissfrequenz war bei Letzterem morgens unglaublich schlecht, die produktiven Tiefen des Vortags erbrachten nichtmal einen Biss, und im Flachen gab es nur ein paar Grouper und Fehlbisse. Nach diesen miesen und nassen zwei Stunden schleppten wir für zwei weitere, aber auch da gab es nichtmal einen Anfasser. Wieder jiggend wurde es mit ein paar Bonitos, Groupern und einem releasten Hai kaum besser, obwohl Brandon, Wada und ich im Wechsel mit einstiegen. Immerhin hörte es irgendwann auf zu regnen, und während wieder auf Trolling gewechselt wurde, betete ich lautlos um zumindest einen Wahoo. Der kam dann gottlob auch binnen Minuten bei, aber mehr tat sich auch in den folgenden Stunden nicht. Marcus wurde in dem auffrischenden Wind wieder unwohl, und in meinen Augen war das auch ein Tag zum schnellstmöglichen Vergessen, aber die beiden Jungs meinten trotzdem, dass es eine coole Erfahrung war. Ich bin ihnen dafür ausgesprochen dankbar.

Trotzdem hatte ich leichte Sorge, dass sie der Schlag treffen könnte, als die Fänge des Folgetages publik wurden. Brandon und seine Gäste hatten offensichtlich eine deutlich bessere Zeit in jeder Beziehung.

Und hier eine kleine Auswahl von Mervins Fängen an diesem 15. April.

Auch Sandros Fänge von diesem Tag sollen nicht fehlen.

Wieder einen Tag später waren alle drei Boote inklusive Sandro draussen, und wir hatten – von einer langen und ruppigen Heimfahrt in den Wind abgesehen – eine ziemlich perfekte Zeit. Wieder mit Mervin fischten Michäas und Cornelius ihren letzten Tag, und idealerweise bekam Letzterer zwischen vielfältigen anderen Fängen auch noch seinen fetten Doggie, und gelacht haben wir mindestens so viel und so gut, wie gefangen. 

Brandon verzeichnete ebenfalls eine stetige Beisserei guter Fische mit der einen Hälfte der Narko Fishing Gruppe aus Israel.

Und das Gleiche galt für Sandro mit der anderen Hälfte der Gruppe. Das war wirklich durch die Bank eine erstklassige Jiggerei an dem Tag.

Zumal es auch noch einen dieser Riesen-Doggies gab, der nicht im Album untergehen soll. Was für ein Gerät!

Insofern hatte diese erste Monatshälfte, sowohl was das Wetter als auch die Fänge anging, doch allerlei Ups und Downs zu bieten, aber im Grossen und Ganzen war das doch eine sehr anständige Phase gewesen. Unterdessen war auch Stammgast Wolfgang samt Familie zum ich glaube nunmehr zehnten Mal hier eingetroffen, und kaute bereits Fingernägel, um mit Mervin raus zu können. Nur wurde das Wetter im Verlauf immer wechselhafter und schlechter, so dass deren Angelei nicht ganz wie geplant verlaufen konnte. Schon der erste angedachte Trip zum Drop musste auf einen halben Tag GT-Poppern umkoordiniert werden, aber immerhin kam ein GT bei. Der letztendlich einzige Trip zum Drop war nicht so produktiv wie erhofft, aber immerhin kam beim Jigging neben Wahoos auch nach langem Drill an der PE3 Slow Pitch ein Hai von 2,70m zum Vorschein – das bekommt auch nicht jeder hin. Die dritte Tour, am 22. geplant zum Drop, musste wetterbedingt wieder abgesagt werden, aber mittags hatte es aufgeklart, also sind wir nochmals auf GTs los. Bei mittlerweile Sonnenschein - aber kaum am ersten Spot angekommen wurde alles um uns schwarz, binnen Minuten pfiff der Wind in Böen von über 30 Knoten, und der Regen kam horizontal wie Pistolenkugeln. Zum Glück verzog sich das nach einer Weile, aber die erhoffte, gute Aktivität Richtung Hochwasser am Abend zeigte sich nicht. Immerhin konnte der einzige Biss des Tages verwandelt werden, und so fing Carina noch ihren ersten GT.

Auch entlang der restlichen Woche blieb das Wetter sehr wechselhaft und wenig animierend, aber da es keine Chartergäste mehr gab, war das verdaulich. Mervin fischte vergangenen Freitag nochmals, meldete diesen ordentlichen GT, aber war unglücklich mit drei durch Schnurbruch verlorenen.

Seither hab ich nichts mehr gehört, war aber auch zugegebenermassen etwas weg vom Thema aufgrund Besuchs von daheim. Da sich das Wetter allerdings eh weiter unberechenbar zeigt, und auch nur noch wenige Touristen auf den Inseln sind, wird mir wohl nichts Wesentliches entgangen sein. Und falls doch, dann wird es in der kommenden Ausgabe nachgereicht. Diese war ja ohnehin schon lang genug.

 

31. März 2024 - Bildcollagen & Alben zum Vergrössern anklicken

Zum Einstieg erstmal noch einige sehr anständige Jiggingfänge von Brandon samt Gästen vom 29. Februar, die mich erst ein paar Stunden nach Versendung des letzten Reports erreichten, aber nicht unter den Tisch fallen sollen.

Dieser Nachmittag war allerdings auch noch in weiteren Aspekten ereignisreich. Ich erwartete meinen Kumpel Marco, der nach seiner Woche Fliegenfischen auf Cosmoledo wie üblich noch einige Tage bei mir verbringen wollte. Allerdings hatte ich mir kurz vor seiner Ankunft ganz unglücklich eine tiefe, und zu nähende Schnittwunde am Fuss zugezogen, die alle gemachten Pläne gründlich über den Haufen warf. So blieb mir dann nur, daheim mit wie verordnet hochgelegtem Bein zu verfolgen, wie sich eine der besten Angelphasen in meinen nun fast 15 Jahren vor Ort entwickelte. Marcos Trip mit dem ebenfalls anwesenden Stephan sowie Sandro auf Frenzy am 01. zu verpassen ging noch gut durch, denn da lief nicht viel: Weder liess sich ein Segelfisch an die Teaser zwecks Fang mit der Fliege locken, noch war die Bissfrequenz am Drop Off beim temporären Jiggen sonderlich gut.

Aber von da an taten sowohl der Fuss als auch die anglerische Zwangspause richtig fies weh. Marco verbrachte seine Tage hier mit der Fliegenrute an den Küsten, und das erst noch suboptimale Wetter wurde immer besser. So ergaben sich einige ansehnliche Fänge, und noch deutlich mehr gute Fische bekam er leider nur zu sehen. Meine zwischenzeitlichen Erkundigungen nach einem gesunden Ersatzfuss oder wenigstens einem Vollkörperkondom verliefen leider deutlich weniger erfolgreich.

Am 05. hätte ich Marc-Andre aus Deutschland auf einem GT Popping Halbtagstrip mit Mervin auf Gamechanger begleiten sollen. Schön wär`s gewesen – bei satten 3 GTs und einem am Boot ausgestiegenen, feisten Bluefin Trevally.

Am Abend schickte dann noch Brandon, diesmal auf Faith unterwegs, Bilder von des Tages Jiggingfängen am Drop. Die kurze Beissflaute vom Wochenende war offensichtlich bereits wieder Geschichte.

Das stellte sich lediglich als Start einer perfekten Woche heraus, sowohl was das ideale Wetter als auch eine phänomenale Jiggerei dort draussen anging. Sandro war mit einer Gruppe hart fischender und bestens ausgerüsteter Russen unterwegs, und gab Info und Bilder am Abend des 08. rüber.

Tolle Fische, aber einige richtig bzw. am langen Ende zu grosse Doggies waren trotz schwersten Geräts höchster Qualität nicht zu stoppen. Diesen bekamen sie aber doch raus, und der soll dann auch verdient herausgestellt werden. Was für ein Torpedo!

Am nächsten Abend war er wieder in der Leitung. Diesmal ohne das Glück, nochmals ein solches Monster, von denen wieder einige gehakt worden waren, herausbekommen zu haben. Aber dafür gab es eine Menge anderer toller Fänge, und das hier ist nur eine kleine Auswahl.

Brandon jiggte an dem Tag auch wieder dort, allerdings mit einer weniger hochgerüsteten Truppe.  Deren Gerät machten die Riesendoggies konsequent den Garaus, das bei der Kategorie „ordentlich“ ausgereizt war.

Aber nicht nur so weit draussen war die Angelei weiter lebhaft. Greg & Andre auf Amberjack hatten einige ihrer Inshore-Touren zum Casting und Light Jigging, bei denen es auch durchgehend munter und sehr erfolgreich zuging.

Das war natürlich alles deutlich angenehmer zu verfolgen, als das unterdessen trotz der ersten Runde Antibiotikum aufgekommene Blumenkohlwachstum an meinem Fuss. Zum Glück hielten die Jungs aber den Strom an Fangmeldungen zu meiner Ablenkung aufrecht. Am Folgetag war es Mervin, der mit nun wieder reisenden Israelis zuschlug. Yoni und Erez waren schon häufig hier, fischen konsequent leicht trotz der allfälligen Verluste an Fischen und Jigs, aber konnten dann am langen Ende doch auch einen der grossen Halunken verhaften.

Diese drängten sich in jenen Tagen wirklich nach den Jigs, wie Sandro am selben Abend auch nochmals eindrucksvoll belegen konnte. Und so ein fetter Grouper mittendrin ist natürlich auch nicht verkehrt.

Nach diesem in jeder Beziehung traumhaften ersten Monatsdrittel wurde das Wetter wieder etwas erratischer. Zu jeder Zeit, in der es perfekt schien, konnten plötzlich Fronten mit Starkregen und heftigen Böen blitzschnell aufziehen, und auch die mittlere Windgeschwindigkeit oszillierte wieder zwischen 10 und 15 Knoten. Die folgliche, schnellere Drift machte es für die Angler und Skipper gerade im Hinblick auf die grossen Doggies nochmals schwieriger, da man kaum noch halbwegs senkrecht über den Fischen bleiben konnte. Ein paar gestreute Tage waren auch unfischbar, aber die Fänge aller Arten kamen doch weiter zuverlässig bei. Die folgenden Bilder sind wieder von Brandon.

Fein, dass die Tune auch bereits wieder am Start sind. Zwar liessen sie sich noch nicht mit Oberflächenködern fangen, und waren nicht allzu gross, aber es sind auch schon Dicke dazwischen. Brandons Gäste asselten 1:45h an einem Monster herum, das sie mal nur noch 15m unter`m Boot sahen, und Brandon schätzte den Fisch hoch zweistellig. Dieser machte dann aber mal ernst, und zog die gesamten 400m PE4 Leine in einem Lauf ab, während sich oben mehrere Angler an die Rute klammerten. Dies musste auch ein Gast von Greg und Andre für eine ganze Weile, bevor er seinen Yellowspotted Trevally von mehr als 17kg in den Armen halten konnte. Das ist eine mehr als kapitale Grösse für die Art, und diesen Fisch an einer Fliegenrute Klasse 8 zu bezwingen nichts weniger als famos.

Unterdessen kutschierte Brandon seine Gruppe weiter unverdrossen zum Drop, und die Fänge gingen stetig weiter. Unterbrochen allerdings für regelmässiges Neumontieren, denn die grossen Hundezahntune standen weiterhin Schlange nach den Jigs.

Um diese Lawine an Jiggingfängen mal kurz zu durchbrechen nun mal einige Fänge vom Plateau. Eigentlich hätte ich bei Ilses drei Trips mit Elcid auf Zero dabei sein sollen, aber das ging ja nicht. Schade, denn mit ihm und auf dem Boot war ich bisher noch nie unterwegs. Benötigt wurde ich allerdings offensichtlich auch nicht. Trotzdem sehr verdriesslich, denn Ilse aus Österreich ist eine Dame im besten Sinne, und ich fand es schon letztes Jahr ziemlich beeindruckend, wie sie trotz fortgeschrittenen Alters und allerlei gesundheitlicher Einschränkungen mit totalem Enthusiasmus fischt. Das wurde dann auch richtig nett belohnt.

Nun kam auch Sandro endlich mal zu einer wohlverdienten Pause, nachdem er noch einige weitere Tage durchgefischt hatte. Nach den Monstern hat er allerdings nicht mehr wirklich fotografiert, es seien halt nur noch Durchschnittsfische gewesen. Bisschen dekadent, wenn man bedenkt, wie viele Angler Weib und Mutter verhökern würden, um ein Mal einen Hundezahntun von wenn auch unter 50kg zu fangen. Wie angedeutet änderte sich dann vergangene Woche das anglerische Klientel, und auch die wesentliche Angelei in Richtung einzelner Touren von Urlaubs- und Gelegenheitsanglern, oft halbtags, und zumeist zum Trolling auf dem Plateau. Das lief mal besser und mal schwächer, aber ein echtes Highlight gab es doch noch. Wieder schlugen Andre und Greg zu, und zwar in Form dieser beiden Segelfische auf Fliege. Genial!

Das alles, und dazu einen seit einem Jahr terminierten, natürlich heiss erwarteten Trip nach Farquhar zum Fliegenfischen wegen des blöden Fusses verpasst zu haben, war natürlich bitter. Aber es ging nach zwei Runden Antibiotika, teilweise intravenös, irgendwann doch aufwärts, und gleich nähere ich mich vorsichtig einer Normalität. Zwar zunächst mal nur zum Duschen ohne Plastiktüte um den Huf, aber das wird ein echtes Fest.

 

Die früheren Berichte finden sich im Archiv.

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